
Dienstag, 16. April 2024: Kein Bock mehr auf Urlauber: Menschen auf Teneriffa demonstrieren gegen Massentourismus
Es ist kein Geheimnis mehr: Spanien hat die Nase voll vom Massentourismus. Ganz egal, ob auf den Balearen, den Kanaren oder in Galicien oder Barcelona auf dem Festland – jedes Jahr im Sommer strömen tausende Urlauber in die Heimat der Spanier und sorgen damit zunehmend für Stress und Chaos. Damit soll nun endlich Schluss sein, wenn es nach rund 20 Bürgerinitiativen auf den Kanaren geht. Die haben sich zusammengeschlossen, um aktiv gegen die vielen Urlauber vorzugehen. Bereits in der vergangenen Woche kam es dadurch zu Protesten und einem Hungerstreik von etwa zehn Aktivisten auf Teneriffa. Am 20. April soll der Protest nun in die nächste Runde gehen: Geplant ist eine Großdemo, die laut dem "Mallorca Magazin" von den Organisatoren als "einer der größten Proteste in der Geschichte der Region" angekündigt wurde. Zu den wichtigsten Forderungen der Aktivisten gehört ein Baustopp für Hotels und Golfplätze, die Regulierung von Ferienwohnungen und die Einführung einer Übernachtungssteuer. Auch der Fokus auf andere Wirtschaftszweige und der Schutz der Natur stehen auf der Agenda. Wie groß die Not vieler Einwohner Teneriffas ist, zeigt ein Interview in der Zeitung "La Provincia". Dort sagte der Aktivist Jaime Coello: "Alles scheint in den Dienst des Tourismus gestellt zu werden. Die Bedürfnisse der Bevölkerung werden nicht berücksichtigt." In der Regierung scheint das Problem bereits angekommen zu sein. Zumindest sagte Fernando Clavijo, Regionalpräsident der Kanaren, erst kürzlich, der vom Tourismus erzeugte Reichtum müsse besser verteilt werden. Nur wir das gelingen soll, ließ er vorerst offen.
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