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Reiseanalyse 2021 Trotz Corona: Die Urlaubslust der Deutschen ist nur leicht gesunken

Urlaub im eigenen Land bleibt der Favorit der Deutschen: Die meisten wollen weiterhin Strand- oder Badeurlaub, Familienferien und Erholung in der Natur.
Urlaub im eigenen Land bleibt der Favorit der Deutschen: Die meisten wollen weiterhin Strand- oder Badeurlaub, Familienferien und Erholung in der Natur.
© David Inderlied/Kirchner-Media / Picture Alliance
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hat Lust auf Urlaub. So lautet das Ergebnis einer Studie der "Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen". Doch viele halten sich wegen der Maßnahmen gegen die Pandemie mit dem Buchen zurück.

Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Urlaubsreisen waren und bleiben für die meisten Deutschen ein unverzichtbarer Bestandteil der Lebensqualität. Zu diesem Urteil kommt die aktuelle Reiseanalyse zum Urlaubsverhalten der Deutschen.

Mit dem Thema Urlaub im Jahr 2021 haben sich schon 80 Prozent der Bevölkerung zumindest gedanklich beschäftigt. Doch ob jemand "tatsächlich eine Reise antritt, ist dann eine Frage des Könnens und des Wollens", heißt es in der jüngsten Ausgabe der jährlichen Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR).

Gegenüber dem Vorjahr sei die Urlaubslust nur leicht gesunken - von 57 auf 51 Prozent. Auch wichtige Faktoren wie Zeit und Geld liegen in etwa auf Vorjahresniveau. Die "überraschend positive Urlaubsstimmung" sei eigentlich eine gute Voraussetzung zum Buchen.

Doch der für die Reisebüros so wichtige Buchungsmonat Januar zeigt in der Praxis ein anderes Bild: Die Deutschen sitzen alles andere als auf gepackten Koffern. Sie üben sich in Zurückhaltung, was die Buchungen für den kommenden Sommer angeht. Früher war der Jahresanfang für die Veranstalter von Pauschalreisen und Kreuzfahrten ein Selbstläufer und brachte mit den Anzahlungen viel Geld in die Kassen.

"Es gibt aktuell kaum Tourismus", sagte der Tourismusforscher Martin Lohmann bei der Online-Präsentation der FUR-Studie. Durch die seit Monaten geltenden Reisewarnungen ist der grenzüberschreitende Urlaubstourismus fast vollständig zum Erliegen gekommen.

Internationaler Tourismus auf dem Niveau von 1989

Im Vergleich zu 2019 ging im vergangenen Jahr der internationale Tourismus um 72 Prozent zurück. Die Zahl der Ankünfte von internationalen Gästen wird nach Schätzungen von Martin Lohmann weltweit voraussichtlich bei ca. 400 Millionen liegen - nach 1,46 Milliarden im Jahr 2019. "Auch in Deutschland wurde der private Reiseverkehr zwischen März und Mai 2020 und ab Ende Oktober 2020 nahezu vollkommen unterbunden", heißt es in der Reiseanalyse.

Bergsteiger am Mount Everest (Symbolbild)

Die Indikatoren für die touristische Nachfrage im Reisejahr 2021 seien dagegen nicht so negativ. Immerhin mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) sehen sich persönlich mit keiner wirtschaftlichen Veränderung konfrontiert. "Die insgesamt als stabil wahrgenommene individuelle wirtschaftliche Situation ist eine wichtige Vorbedingung für den Urlaubstourismus 2021."

Ob und wie man reisen wird, hängt in den kommenden Monaten wesentlich "von den Möglichkeiten ab, die sich vor dem Hintergrund der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ergeben." Eine Lockerung der Restriktionen könnte frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu einer Rückkehr alter Reisemuster führen, jedoch nicht in allen Segmenten.

Flug- und Fernreisen dürften weniger nachgefragt werden. Urlaubsreisen mit dem Auto im eigenen Land sowie Camping dürften wie schon 2020 an Beliebtheit zunehmen.

Die Umfrage der Forschungsgemeinschaft gilt als repräsentativ und basiert auf mehreren Erhebungswellen in den Monaten Mai, September, November und Januar.

Noch halten sich die Leute beim Pläneschmieden zurück. Denn "Unklarheiten, Unsicherheiten und Bedenken führen in der aktuellen Situation zum Abwarten bei der konkreten Reiseplanung und -buchung", so das Fazit der 51. Reiseanalyse.

Quellehttps://reiseanalyse.de

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