Manche Menschen nehmen sich zum 1. Januar vor, weniger zu essen, seltener Alkohol zu trinken oder sportlicher zu werden. Vor gut einem Jahr hatte der Brite Gary McKee ebenfalls einen Vorsatz: Er wollte jeden Tag des Jahres 2022 einen Marathon laufen. Aber nicht, um einfach nur besonders sportlich zu sein. Sein Vorsatz war gleichzeitig eine spektakuläre Fundraising-Aktion: Er wollte mit seinem Einsatz eine Million Pfund sammeln, die dann an eine Krebshilfe und eine Hospiz-Einrichtung gehen sollten.
Am Silvestertag war es dann geschafft: Bei Regenwetter und unter dem Jubel einiger Fans lief er in der Nähe seines Heimatortes Cleator Moor im nordwestenglischen Cumbria zum letzten Mal im alten Jahr die rund 42 Kilometer. So, wie er es seit dem 1. Januar 2022 täglich getan hatte.
In den vergangenen zwölf Monaten war er die Marathon-Strecke meist gejoggt, bevor er zu seinem Arbeitsplatz im Nuklearkomplex Sellafield fuhr, berichtet die BBC. Gary McKee ist demnach 53 Jahre alt, Vater von drei Kindern, unglaublich fit – und jetzt sehr stolz, dass er mit seiner Aktion tatsächlich das Geld gesammelt hat. Spenden kann man auf einer Fundraising-Website. Inzwischen sind dort sogar schon mehr als eine Million Pfund zusammengekommen.
Aufregung vor dem letzten Marathon des Jahres
An seinem letzten Tag sei er sogar ein bisschen nervös gewesen, sagte er laut BBC. Nicht wegen der Strecke. Die sei er schließlich an jedem einzelnen Tag des vergangenen Tages gelaufen. Sondern, weil es der Abschluss der Spendenaktion gewesen sei. Er wolle mit seinem Einsatz auch auf den Kampf gegen den Krebs im ganzen Land aufmerksam machen. "Es ist eine nationale Angelegenheit", sagte McKee.
Seinen letzten Marathon des Jahres beendete er dem Bericht zufolge am Silvestertag gegen 14 Uhr Ortszeit – und bis zu diesem Tag habe er über das Jahr zwanzig Paar Turnschuhe verschlissen und sei insgesamt mehr als 15.000 Kilometer gelaufen.
Es war übrigens nicht Gary McKees erste Aktion dieser Art, wie auch auf seiner Spenden-Website nachzulesen ist. Er lief schonmal beispielsweise 100 Marathons ins 100 Tagen und dann ein paar Jahre später 110 Marathons ins 110 Tagen oder erstieg den Kilimandscharo. Auch eine Fahrradtour durch Brasilien unternahm er nach eigenen Angaben schon – alles für seine Fundraising-Projekte. Für die Krebshilfe "Macmillan Cancer Support" ist er demnach schon seit 20 Jahren als Spendensammler aktiv.
Die 365 Marathons in 365 Tagen seien bislang aber seine größte Herausforderung gewesen, berichtet er auf seiner Fundraising-Seite. Ob der "Marathon Man" bereits ein neues Projekt plant, ist nicht bekannt.
Quellen: BBC, Justgiving.com, Hospice at Home West Cumbria / mit Material von AFP
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