Formel 1 Formel 1 - Red Bulls Vorsprung schmilzt

Ferrari kämpft noch mit großen Problemen. Besser läufts bei Mercedes und McLaren, die bereits ordentlich Druck auf die Red Bulls ausüben. Doch auch Vettel und Webber runzeln derzeit noch etwas sorgenvoll die Stirn oder grübeln sie bereits über eine Geheimwaffe?

Stimmen die ersten Testeindrücke, verspricht die neue Formel 1-Saison viel Spannung an der Spitze. Red Bull ist schnell, kämpft aber mit Problemen und die Konkurrenten von McLaren und Mercedes rücken näher. Nur Ferrari fällt derzeit ab.

"In diesem Jahr wird alles enger zusammenrücken", sind sich Sebastian Vettel und sein Teamkollege Mark Webber unabhängig voneinander einig. Die Rundenzeiten, die sie mit ihren Red Bulls bei den Tests in Barcelona hinlegten, stimmen zwar, trotzdem gibt es im Weltmeisterteam einige Sorgenfalten.

Denn anders als im letzten Jahr, als der Wagen vom ersten Testkilometer an zuverlässig über die Strecke geschnurrt war, stehen die Red Bulls anno 2012 viel zu häufig in der Box und verdonnern Vettel und Webber zu Zwangspausen. In Barcelona machte erneut Webbers Getriebe Ärger und verdammte den Piloten zu dreistündigem Däumchendrehen, in Jerez hatte Vettel wegen eines Elektrikdefekts mit anschließendem Motorschaden mehrere Stunden pausieren müssen.

McLaren und Mercedes holen zu Red Bull auf

Ob der Probleme wittert die Konkurrenz natürlich Morgenluft. Allen voran McLaren, das sich nach einem wechselhaften Jahr 2011 wieder erholt hat. "Das ist die Stärke unseres Teams", schwärmte Vize-Champion Jenson Button. "Wir schlagen immer wieder zurück."

Nach mittelmäßigen Ergebnissen beim ersten Test in Jerez machte Teamkollege Lewis Hamilton in Barcelona bei den Rennsimulationen eine exzellente Figur. "Wir haben keine neuen Teile, sondern nur unser Auto besser verstanden. Es ist viel besser ausbalanciert", erklärte Hamilton.

Auch die Ergebnisse von Mercedes lassen erahnen, dass die Silberpfeile einen großen Schritt gemacht haben. Motorsportchef Norbert Haug gibt sich trotzdem zurückhaltend. "Das Auto scheint gute Anlagen zu haben", formulierte er vorsichtig, ließ sich aber von kleineren Pannen nicht beirren. "Das sind Defekte, die passieren können. Kein Vergleich zum letzten Jahr, wo es an allen Ecken und Enden brannte", betonte Haug.

Ferrari mit großen Problemen

Dass die Red-Bull-Konkurrenz Boden gut machen konnte, ist aber auch das Resultat des seit drei Jahren stabilen Reglements. Und die Fesseln, die den Ingenieuren dadurch angelegt werden, werden immer enger. Das trifft Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey mehr als andere.

Nur Ferrari hat größere Sorgen. Die Scuderia war auch am siebten Testtag des Winters mit der Auswertung von Messreihen beschäftigt. "Wir verstehen das Auto mit jedem Tag besser", versuchte Fernando Alonso mit matter Stimme den Testfahrten in Barcelona wenigstens etwas Positives abzugewinnen, musste dann aber auch zugestehen: "Es stimmt, dass wir immer noch Dinge messen, die wir längst in der Tasche haben müssten. Doch am Ende ist wichtig, wie schnell das Auto sein wird."

Auch viele Experten zweifeln daran, dass Ferrari in der Kürze der Zeit der Sprung nach vorn noch gelingen wird. Die Italiener haben deshalb bereits bei den anderen Teams wegen einer Testverlegung angefragt. Ferrari will kommende Woche nicht von Donnerstag bis Sonntag, sondern erst von Freitag bis Montag testen. Da scheint jeder Tag, den die Ingenieure zur Lösung der Probleme nutzen können, Gold wert zu sein.

Hat Red Bull noch eine Geheimwaffe im Kofferraum?

Auch Red Bull zögert den letzten Test um einen Tag hinaus. Die Konkurrenz fürchtet, dass das Vettel-Team dann doch noch die große Geheimwaffe auspackt. Auch wenn "Superhirn" Newey abwehrte: "Die Regeln sind so eng gesteckt, dass es keine Geheimwaffe mehr gibt."

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