Er war in den letzten Wochen einer der Hauptdarsteller im Formel-1-Fahrerkarussel: Pedro de la Rosa. Zu Beginn der Saison noch bei Arrows gefeuert, wechselte er nach einem kurzen Zwischenstopp bei Prost zu Jaguar als Testfahrer. Letzte Woche dann, die überraschende Wende. Jaguar transferierte in einer Blitzaktion ihre bisherige Nummer zwei, Luciano Burti, zu Prost. Den freien Platz »erbte« Testfahrer de la Rosa. In einem kurzen Interview versucht der frischgebackene Jaguar-Fahrer die Ereignisse zu erklären und zeigt sich von seiner neuen Aufgabe begeistert.
Wie groß sind die Erwartungen vor Deinem Heimrennen, das ja zugleich auch Dein erster Rennauftritt für Jaguar sein wird?
Pedro de la Rosa: Ich hoffe nur, dass die Leute von mir überhaupt nichts erwarten. Ich weiß, das ist natürlich unmöglich, aber mir steht wirklich nur der Sinn danach, 100 Prozent zu geben. Ich möchte diese Woche mit dem Gefühl beenden, dass ich mein Bestmögliches gegeben habe, für Jaguar und für mich selbst. Das Team befindet sich gerade erst im Aufbau und es wird Zeit brauchen, bis wir es mit den Spitzenreitern aufnehmen können. In meiner Situation sind die Erwartungen immer sehr hoch, aber mein erster Start für Jaguar muss in Abhängigkeit mit dem derzeitigen Leistungsstand des Teams gesehen werden.
Letzte Woche noch ein Testfahrer und nun wieder ein »echter« Rennfahrer. Ändert sich dadurch für Dich viel?
Es ist schon eine andere Liga. Allerdings denke ich, dass ein Teil von mir immer Testfahrer bleiben wird. Man hört nie auf, das Auto weiter zu entwickeln. Man muss aber auch alle zwei Wochen gegen 21 Fahrzeuge antreten, dafür braucht man schon eine extra Portion Motivation und Konzentration. Du musst ständig deine Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen, das bedeutet viel Arbeit unter Rennbedingungen.
Wie gut wirst Du mit Eddie Irvine zusammen arbeiten?
Eines ist sicher: Eddie Irvine ist ein völlig anderer Fahrer als ich. Ich habe bei Tests einige Tage mit ihm verbracht und er unterscheidet sich doch sehr von einem durchschnittlichen Formel-1-Fahrer. Ich hatte nie Probleme mit meinen Teamkollegen und bei Eddie wird es nicht anders sein. Wir müssen zusammenarbeiten und nicht gegeneinander. Uns verbindet das Ziel, das Team nach vorne zu bringen. Eddie bringt sich sehr stark ein und ist ein erfahrener und guter Fahrer. Bevor ich anfange, mich an diesem Wochenende mit jemandem zu messen, muss ich erst Eddie bezwingen. Er ist der Maßstab, an dem ich mich im Rennen orientieren werde.
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