Großer Preis von Japan Freude bei Alsonso, Frust bei Schumi

Schock für Michael Schumacher und Ferrari: Durch den geplatzten Motor sind fast alle Chance auf den achten WM-Titel zum Abschluss von Schumis Karriere verdorben. Konkurrent Alonso hat Grund zu feiern.

Beim Großen Preis von Japan schied der Ferrari-Pilot am Sonntag in Suzuka in der 37. Runde mit rauchendem Motor aus und musste tatenlos zusehen, wie sein WM-Rivale Fernando Alonso im Renault zu seinem siebten Saisonsieg fuhr und mit zehn Punkten Vorsprung die Führung in der WM-Wertung zurückeroberte. Damit hat Michael Schumacher die Hoffnung auf seinen achten WM-Titel aufgegeben. "Es sollte einfach nicht sein", sagte er nach seinem vorzeitigen Aus während Titelverteidiger Fernando Alonso den Sieg einfuhr. "Auf den Funken Hoffnung, der noch bleibt, baue ich nicht", so Schumacher weiter. Vor dem Saisonfinale und seinem letzten Formel-1-Rennen am 22. Oktober in Sao Paolo hat der 37 Jahre alte Rekordchampion zehn Punkte Rückstand auf Alonso.

Nur noch ein kleines Wunder kann den 37 Jahre alten Schumacher zum Abschluss seiner Karriere erneut auf den WM-Thron hieven. Der Kerpener benötigt in seinem 250. und letzten Grand Prix einen Sieg, während Titelverteidiger Alonso zugleich ohne Punkt bleiben muss. Zum Saisonfinale in Sao Paulo in Brasilien reist der Spanier mit 126 Punkten an und hat zehn Zähler Vorsprung auf seinen deutschen Konkurrenten. "Noch ist es nicht ganz vorbei. Aber es wird sehr schwierig", gestand Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn.

Rauchfahne nach Boxenstopp

Die Entscheidung in dem bis dahin wenig ereignisreichen Rennen fiel nach Schumachers zweitem Boxenstopp. Der siebenmalige Champion fuhr unangefochten an der Spitze, als plötzlich Rauch aus dem Heck seines Ferraris stieg. Schumacher musste seinen Wagen abstellen und den langen Weg zurück zur Box zu Fuß gehen. Dort klatschte er trotz der Enttäuschung seine Mechanikern ab und spendete Trost.

Sein Verfolger Alonso raste indes nach 307,573 Kilometern als Erster über die Ziellinie. Nach 1:23:53,413 Stunden hatte der 25- Jährige 16,151 Sekunden Vorsprung auf Schumachers Teamkollege Felipe Massa. Dritter wurde der Italiener Giancarlo Fisichella im zweiten Renault. "Dieser Sieg war verdammt wichtig für uns", meinte Alonso nach seinem ersten Erfolg nach drei Monaten.

Auch in der Konstrukteurs-Wertung hat Ferrari kaum noch Chancen auf den Titel. Renault führt nach 17 von 18 Rennen mit 195 Zählern vor der Scuderia (186). Bester Deutscher nach Schumachers Ausfall war in Suzuka sein Bruder Ralf im Toyota als Siebter vor Nick Heidfeld im BMW-Sauber. Nico Rosberg blieb im Williams als Zehnter ohne Punkte.

Perfekter Beginn

Bis zu seinem Ausfall war es für Michael Schumacher und Ferrari wie am Schnürchen gelaufen. Vom Start weg fuhren die "Roten" an der Spitze. Massa, der zum zweiten Mal in seiner Karriere auf der Pole Position stand, behielt aber nur zwei Runden die Führung. Danach ließ der Brasilianer Michael Schumacher brav passieren. Alonso machte indes beim Start schon einen Platz gut und fuhr an Toyota-Pilot Jarno Trulli vorbei auf Position vier.

Nach 13 Runden konnte auch Trullis Teamkollege Ralf Schumacher dem Druck des Spaniers nicht mehr stand halten und musste den Renault- Piloten den dritten Rang überlassen. Von den ersten Drei kam Massa in der 14. Runde als erstes an die Box, Alonso tankte zwei Durchgänge später und reihte sich anschließend vor dem Brasilianer ein. Michael Schumacher behielt indes nach seinem ersten Boxen-Aufenthalt in der 18. Runde die Führung vor seinem WM-Rivalen.

Der Abstand zwischen den beiden Duellanten blieb konstant bei etwa fünf Sekunden. Auch nach dem zweiten Reifenwechsel und Tankstopp in der 37. Runde kam Schumacher vor Alonso auf die Strecke zurück. Doch schon wenige Kurven später streikte der Ferrari-Motor.

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Jens Marx/DPA

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