An ein Teamwechsel denkt Rubens Barrichello trotz seiner Rolle als vermeintlich ewige Nummer zwei nicht. Ein Angebot von BMW-Teamchef Frank Williams hat er gerade abgelehnt. Nun will der Brasilianer aus dem Schatten von Überfahrer Michael Schumacher treten - zunächst verbal. So hat sich Barrichello im Gefühl der roten Übermacht beim ersten Rennen in Australien auf der ersten Pressekonferenz im tropisch heißen Malaysia zu einem Großangriff auf seinen Teamkollegen Michael Schumacher hinreissen lassen. In der Wahrnehmung vieler Leute sei "Ferrari das Team von Michael". Er wolle das "nun ändern". "In diesem Jahr habe ich die größte Chance, Weltmeister zu werden. Man muss fest daran glauben, dann wird der Traum auch wahr."
Auch Schumi hält ihn für "größten Rivalen"
Michael Schumacher hält das für keine Phanasterei. Auch für ihn ist sein Teamkollege der "größte Rivale". Er habe bisher einen "fantastischen Job gemacht. Er ist Jahr für Jahr besser geworden", gibt sich der Kerpener gönnerhaft. Lässt allerdings keine Zweifel daran, dass er alles tun werde, um eine Machtablösung zu verhindern.
Ferrari-Konkurrenz hofft auf die Hitze
Um keine Langweile aufkommen zu lassen, heizen die Ferraristen also untereinander die Konkurrenz an. Bisher sind für das Rennen am Sonntag in Malysia gerade erst 45 000 der 120 000 Tickets verkauft worden. Die eigentliche Konkurrenz aus Williams-BMW, McLaren-Mercedes und Renault scheint weit zurückgefallen zu sein. Man hofft vor allem auf den Materialvorsprung der Michelin-Reifen in der Hitze Malaysias - auch die Lüftung in Ferraris Wagen gilt als Schwachstelle. Michael Schumacher selbst versucht die Spannung anzuheizen. "Die Dinge können sich schnell ändern".
Ralf Schumacher zu Toyota?
Vor allem Ralf Schumacher steht in Sephang unter enormen Druck. Eine Woche nach Bahrain soll endlich die Enscheidung fallen, wo der kleine Kerpener in der nächsten Saison fahren wird. BMW-Williams, doch Renault, oder sogar Toyota. Letzteres eine neue Variante, die sein Manager Willi Weber ins Gespräch brachte.
"Toyota wäre sicher eine Alternative, auch wenn sie noch kein Topteam sind. Auch Ferrari war nicht an der Spitze, als Michael Schumacher 1996 dorthin gegangen ist. Warum sollte Ralf nicht ein ähnliches Kunststück gelingen?", meinte der Manager in einem dpa-Gespräch. Erster Ansprechpartner bleibe weiter "BMW-Williams". Dort wolle Ralf auch "immer noch bleiben". Wenn man sich handelseinig werde.