Im spannendsten Titelkampf seit Jahren hat Michael Schumacher neue Kraft für den bevorstehenden WM-Endspurt gewonnen. Am Montag kamen zu einem "Fan-Tag" auf dem Nürnbergring rund 26.000 Anhänger und feierten den Kerpener. Noch einen Tag später war der fünfmalige Weltmeister begeistert von seinem Publikum und meinte zufrieden: "Gestern auf dem Nürburgring war die Unterstützung der Fans spürbar, und so etwas wirkt fast wie eine zusätzliche Motivation. Es hat gut getan, und wir können das auch gut gebrauchen".
“Positive Stimmung wichtig“
Er unterstrich die emotionale Bedeutung für die vor ihm liegenden schweren Tagen - sechs Tage sind es noch bis zum vorentscheidenen Ferrari-Heimrennen in Monza: "Nun beginnt der Endspurt um die Weltmeisterschaft, und von nun an ist jedes Rennen wichtig. So eng, wie die Konkurrenz in diesem Jahr zusammen liegt, ist jegliche positive Stimmung wichtig."
“Realistische Chancen auf Sieg“
Spekulationen über ein Karriereende nach Ablauf seines Vertrags bei Ferrari 2006 ließ der Star unbeantwortet. Trotz fünf Rennen ohne Sieg verbreitet er für den Großen Preis von Italien an diesem Sonntag große Hoffnungen. "Monza wird ein schwieriges Rennen, keine Frage, aber meiner Meinung nach haben wir realistische Chancen auf den Sieg. Wir werden jedenfalls alles dafür tun, die Wende zu schaffen", versprach der 34-Jährige.
In der WM-Wertung führt Schumacher vor den letzten drei Saisonrennen mit einem Punkt Vorsprung vor Williams-BMW-Pilot Juan Pablo Montoya, der wiederum einen Zähler Vorsprung vor Silberpfeil- Fahrer Kimi Räikkönen hat. Wer von den beiden Verfolgern der gefährlichere ist, vermochte der Champion nicht zu sagen: "Da bin ich selber mal gespannt."
Startet Bruder Ralf auch in Monza?
Die Chancen für Ralf Schumacher, knapp eine Woche nach seinem spektakulären Crash bei einem Testrennen beim Grand-Prix in Monza wieder ins Cockpit seines BMW-Williams-Wagens zu steigen, stehen unterdessen sehr gut. Nach Angaben seines Sprechers Thomas Hofmann gibt es derzeit keine Einwände gegen einen Renneinsatz des 28-Jährigen. "Es geht ihm prinzipiell sehr gut", sagte der Sprecher der dpa: "Aber er hat noch leichte Kopfschmerzen." Eine abschließende Untersuchung in Salzburg wird definitiv über den Start des kleinen Schumis entscheiden.
