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Aufstieg erneut in Gefahr "Meine Güte, HSV": Die Hamburger haben wieder mal die Frühlingskrise

Seit drei Jahren das gleiche Bild im Frühling: Der HSV lässt die Köpfe hängen
Seit drei Jahren das gleiche Bild im Frühling: Der HSV lässt die Köpfe hängen
© Alexander Scheuber / Getty Images
Der Hamburger SV droht zum dritten Mal in Folge, die Rückkehr in die Bundesliga zu verspielen. Nach der Niederlage gegen den Tabellenvorletzten SV Sandhausen zeigte sich selbst Toni Kroos bitter enttäuscht.

Der Hamburger SV droht nach der 1:2-Niederlage gegen den Tabellenvorletzten SV Sandhausen, erneut den Aufstieg zu verspielen. Die Hamburger bleiben Tabellendritter, immerhin noch der Relegationsplatz, aber der Rückstand auf den direkten Aufstiegsplatz beträgt vier Punkte bei noch fünf ausstehenden Partien. Sogar Nationalspieler Toni Kroos meldete sich via Twitter aus dem fernen Madrid zu Wort und schrieb enttäuscht: "Meine Güte HSV ... ehrlich ..."

Was Kroos und viele andere wundert (und mutmaßlich enttäuscht), hat sich zu einem speziellen HSV-Phänomen entwickelt: Bereits im dritten Jahr in Folge droht das Team den sicher geglaubten Aufstieg zu verspielen, obwohl die Mannschaft lange an der Tabellenspitze stand. Die Hamburger haben wieder mal den Frühlings-Blues. In Zahlen: Vor zehn Spieltagen stand der HSV ganz oben. Seitdem hat die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune nur zwei Partien gewonnen. Am Donnerstagabend gegen den Abstiegskandidaten präsentierte sie sich blutleer, erst nach einer Stunde wachte das Team auf – viel zu spät, um leidenschaftliche Sandhausener zu schlagen, die ums Überleben in der 2. Liga kämpfen.

Trainer fällt ein vernichtendes Urteil über seine Spieler

"Die Sandhäuser wollten ihr Leben auf dem Platz lassen. Die wussten, dass sie alles rausblasen müssen. Das war der Unterschied", sagte Thioune beim TV-Sender Sky. "Uns fehlt sicher die Stabilität im Kopf und auch auf dem Platz." Das ist nichts anderes als ein vernichtendes Urteil des Trainers über seine Spieler. 

Woran der regelmäßige Einbruch im Frühjahr liegt, bereitet den Verantwortlichen Kopfzerbrechen. Auch in diesem Jahr haben die Hamburger wieder den teuersten Kader der 2. Liga. Vor Saisonbeginn wurde Thioune als Trainer verpflichtet, und er schien gut zum HSV zu passen. Er holte Punkte und kam dank seiner souveränen Außendarstellung gut an bei den Fans und in den Medien. Doch auch dem 46-Jährigen gelang es nicht, der Mannschaft im Saisonendspurt Standfestigkeit zu vermitteln.

In der Vereinsführung rätseln sie über die Ursachen

Über die Ursachen für die Misere rätseln sie in der Vereinsführung. Warum scheitert Thioune genau wie schon seine Vorgänger Hannes Wolf und Dieter Hecking daran, die Mannschaft im Saisonendspurt zu stabilisieren? Warum fehlen auf einmal Biss und Selbstvertrauen? So ganz erklären lässt es sich nicht.

Möglicherweise ist der Kader überschätzt und überteuert. Manager Jonas Bold holte Profis an die Elbe, deren Entwicklung stagniert: Jan Gyamerah (2018 aus Bochum), David Kinsombi (2019 aus Kiel) oder Klaus Gjasula (kam 2020 aus Paderborn). Stützen der Mannschaft wie Sonny Kittel, Jeremy Dudziak oder Kapitän Tim Leibold geraten in rätselhafte Formkrisen und sind nicht der Lage, die Mannschaft zu führen. Noch verbleiben den Hamburgern fünf Spiele, um die ersehnte Rückkehr in die Bundesliga zu schaffen. Doch die Zweifel werden größer.

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