Beim 1:1 zwischen Kaiserslautern und dem FC Augsburg hatte Sascha Mölders den Aufsteiger mit seinem dritten Saisontreffer in der 9. Minute in Führung gebracht und die Schwaben vom ersten Bundesligasieg in ihrer 104-jährigen Vereinsgeschichte träumen lassen.
Lauterns neuer Israeli Itay Shechter traf zehn Minuten vor Schluss aber noch zum Ausgleich. Nach zwei Partien haben die Pfälzer nun immerhin einen Zähler auf dem Konto. Der deutsche Meister von 1998 enttäuschte vor 40.248 Zuschauern lange seine Anhänger.
Lautern fehlte die Durchschlagskraft
Ohne rechten Mumm und Durchschlagskraft agierten die Roten Teufel über weite Strecken, anstatt den Aufsteiger über Kombinationen in die Knie zu zwingen. Die Mannen um Spielmacher Ivo Ilicevic verzettelten sich gegen die vielbeinige Defensive zu oft in Einzelaktionen, erwachten erst nach der Pause aus ihrer Lethargie, kamen zu guten Gelegenheiten - und zum Ausgleich.
Mit etwas Glück und Geschick hatten die Schwaben zuvor gleich mehrere Großchancen vereitelt. Der FCA verteidigte in seinem ersten Bundesliga-Auswärtsspiel lange klug und schaffte sich zumindest in Halbzeit eins durch schnelle Gegenstöße immer wieder Entlastung.
Mölders mit drittem Saisontreffer
Augsburgs Sommer-Schnäppchen Mölders, im Winter für schlappe 175.000 Euro Ablöse vom Zweitligisten FSV Frankfurt gekommen, sorgte früh für den ersten Paukenschlag. Nach einem unnötigen Stolperer von Lauterns Brasilianer Rodnei, der im Mittelfeld das Gleichgewicht und den Ball verlor, narrte der schlaksige Torjäger Abwehrmann Mathias Abel und hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar mit links ins linke obere Toreck.
Für den 26-jährigen Mölders war es im zweiten Saisonspiel bereits der dritte Treffer, nachdem er vergangene Woche beim 2:2 gegen den SC Freiburg schon beide Augsburger Tore erzielt hatte.
Verunsicherung bei den Gastgebern
Bei den Gastgebern sorgte der Rückschlag für große Verunsicherung. Dabei hatte Lauterns Trainer Marco Kurz das erste Bundesligaspiel der beiden Clubs im Vorfeld noch übertrieben als "Duell um den Klassenerhalt" bezeichnet und sein Team bewusst unter Druck gesetzt - schon am zweiten Spieltag. Doch nach dem 0:1 wollte den Gastgebern aber erst einmal gar nichts mehr gelingen.
Glück hatte zunächst der FCK, dass Florian Dick (19.) in letzter Sekunde gegen Augsburgs Marcel Ndjeng retten konnte. Spätestens nach 34 Minuten hätte der frühere Lauterer Kapitän Axel Bellinghausen aber die Gästeführung ausbauen müssen, sein 16-Meter-Schuss strich aber um Zentimeter am Pfälzer Pfosten vorbei. Lauterns Torwart-Talent Kevin Trapp, der trotz eines entscheidenden Fehlers zum Ligaauftakt in Bremen wieder den Vorzug vor Tobias Sippel erhielt, wäre machtlos gewesen.
Besserer zweiter Durchgang
Nach der Pause kam Lautern wesentlich agiler aus der Kabine und schon in der ersten Viertelstunde zu den ersten guten Gelegenheiten. Sekunden nach Wiederanpfiff scheiterte Olcay Sahan (46.) am Niederländer Jonas De Roeck, der kurz vor der Linie zur Ecke rettete. Sieben Minuten darauf zielte Nachwuchs-Nationalspieler Richard Sukuta-Pasu etwas zu genau, als er den auf der Linie postierten Augsburger Paul Verhaegh anschoss.
Augsburgs Keeper Simon Jentzsch rettete später noch gegen Kouemaha (74.), war dann aber gegen Shechters präzisen Schuss zum 1:1 machtlos. Drei Minuten vor Schluss traf Augsburgs Gogia für den Neuling noch das Lattenkreuz. Es wäre mehr als der eine Punkt für die Schwaben möglich gewesen.