1. Bundesliga Leverkusen und der HSV trennen sich 2 -2

Bayer zeigte schnellen Angriffsfußball und führte mit 2:0, da brachte eine Unaufmerksamkeit die Dutt-Truppe vollkommen aus dem Konzept. Erst spät fand Bayer wieder ins Spiel, da hatte der HSV schon ausgeglichen. Der HSV bleibt unter Thorsten Fink in der Liga sieglos, Leverkusen fehlt weiterhin die Konstanz.

In einem spannenden und von vielen Torchancen geprägten Spiel trennten sich Leverkusen und der HSV unentschieden. Mit dem 2:2 (2:1) bei Bayer Leverkusen verbuchte der HSV das dritte Remis nacheinander.

Andre Schürrle (5. Minute) und Lars Bender (20.) hatten die nur eine halbe Stunde lang überzeugende Werkself vor 30.210 Zuschauern in Führung gebracht. Doch Heiko Westermann (34.) und Marcell Jansen (57.) sicherten den nie aufsteckenden Hanseaten mit ihren Toren das verdiente Unentschieden.

Bruma und Rajkovic fehlten

Thorsten Fink nahm beim Hamburger SV im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern drei Veränderungen vor. Für den rotgesperrten Slobodan Rajkovic startete Michael Mancienne in der Innenverteidigung, Dennis Diekmeier rückte für den verletzten Jeffrey Bruma ins Team, und Heung-Min Son ersetzte Marcus Berg im Angriff. Bayer Leverkusen nahm dagegen keine Änderung vor. Robin Dutt schickte jene Elf ins Rennen, die in Valencia verloren hatte.

Leverkusen begann schwungvoll, Michael Ballack versuchte immer wieder das Spiel schnell zu machen, seine Steilpässe fanden allerdings nicht immer den Mitspieler. Das erste Tor der Partie fiel dann auch aus einer Standardsituation. André Schürrle trat einen Freistoß aus gut 30 Metern, Diekmeier fälschte den Ball ab und ließ seinem Keeper Jaroslav Drobny dadurch keine Chance (6.).

Bayer zu Beginn überlegen 

Leverkusen drehte nach der Führung auf. Erst kamen die Hausherren durch Lars Bender in eine gute Position; der Nationalspieler setzte sich gegen Mancienne durch, gab spitz zurück, doch Diekmeier war vor Schürrle zur Stelle und rettete zur Ecke (14.). Der HSV tat sich schwer im Aufbauspiel, da die Leverkusener früh störten und mit hoher Aggressivität zur Sache gingen. Die Konsequenz war das zweite Tor für Bayer.

Bender bediente Ballack, dessen Schuss geblockt wurde. Den Abpraller schnappte sich Schürrle und flankte das Spielgerät auf den zweiten Pfosten, wo Bender zur Stelle war und den Ball Richtung Tor drückte, dort gab Mancienne der Kugel den letzten Tick ins Tor der eigenen Mannschaft (20.). Auf der anderen Seite wurde auch der HSV gefährlich, doch Marcell Jansen konnte aus guter Position keine Gefahr heraufbeschwören (22.).

... dann kam der HSV 

Es ging weiter fast ununterbrochen in Richtung des Tores von Jaroslav Drobny. Der Keeper hatte Glück, dass André Schürrle bei einem Steilpass die Balance verlor und aus der Drehung nur ein Schüsschen produzieren konnte, das Diekmeier ohne Probleme klären konnte. Völlig überraschend konnten die Gäste dann auf 2:1 verkürzen. Bei einem Freistoß aus 35 Metern hatte Ömer Toprak geschlafen und das Abseits aufgehoben, Nutznießer war Kapitän Heiko Westermann, der, unbedrängt von Stefan Kießling, zum 2:1 einköpfen konnte (34.).

Leverkusen ließ sich durch den Anschlusstreffer verunsichern und die Truppe von Robin Dutt zeigte ihr zweites Gesicht. Plötzlich ließen die Bayer-Akteure ihren Gegenspielern viel zu viel Platz, der HSV kam zu Chancen, sogar zu einem weiteren Treffer, doch das Tor von Marcell Jansen wurde wegen eines Guerrero-Fouls nicht gegeben - eine fragwürdige Entscheidung (40.). Die letzten elf Minuten gehörte den Gästen, das Ergebnis blieb allerdings bis zum Pausenpfiff bestehen und das auch in dieser Konstellation vollkommen verdient.

Leverkusen verunsichert

Der HSV kam engagiert aus der Kabine und übernahm das Kommando; Leverkusen konterte im eigenen Stadion. Michael Ballack versuchte es mit einem Gewaltschuss aus 25 Metern, Drobny ließ den Ball prallen, Stefan Kießling drosch den Nachschuss aus Abseitsposition neben das Tor (52.). Die besseren Gäste belohnten sich dann für den Mehraufwand. Gökhan Töre spielte Jansen im Sechzehner an, der von Gonzalo Castro nur halbherzig attackiert wurde. Der Ex-Nationalspieler mit dem starken linken Fuß schoss den Ball ins lange Eck zum 2:2-Unentschieden (57.).

Ballack setzte sich acht Minuten später auf linksaußen gegen Diekmeier durch, passte spitz zurück, doch der eingewechselte Eren Derdiyok schoss den Ball über den Kasten von Drobny. Als Lars Bender im HSV-Strafraum fiel, forderten die Leverkusener Elfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Knut Kircher blieb stumm. Eine durchaus strittige Entscheidung, denn Töre hatte den Leverkusener berührt. Bayer hatte nun wieder die besseren Möglichkeiten. André Schürrle scheiterte aus 14 Metern, sein Flachschuss streifte knapp am langen Eck vorbei (74.).

Weiter keine Sicherheit im Bayer-Spiel

Das Spiel, das in wechselnden Phasen jeweils von einem Team dominiert wurde, ging letztlich verdient unentschieden aus, auch wenn Bayer die besseren Chancen besaß - die Hamburger dominierten seit dem Anschlusstreffer und hatten auch in der zweiten Halbzeit lange Zeit die aggressivere Spielweise zu bieten. Thorsten Fink wartet somit weiter auf den ersten Sieg, Leverkusen wartet weiter auf die Konstanz und Sicherheit im Spiel.

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