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1. Bundesliga Stuttgart gewinnt BW-Duell in Freiburg

Wegen eines Stromausfalls bei der Straßenbahn kamen die Fans in der Ökostadt Freiburg zu spät, das Freitagsspiel der Bundesliga wurde erst mit Verzögerung angepfiffen. Dann stürmte zunächst der Sportclub, aber die alternativen Energiequellen des VfB erwiesen sich als zu effizient für die Badener.

Mit einem verdienten 2:1-Sieg hat der VfB Stuttgart seinen Aufwärtstrend fortgesetzt. Das Duell im äußersten Südwesten der Republik wurde durch zwei Tore des Hamburgers Martin Harnik entschieden, ehe Papiss Demba Cissé die gerade erfolgte Gehaltserhöhung mit einem weiteren Treffer - seinem fünften in dieser Saison - rechtfertigte.

In der Anfangsphase kam der Sportclub zu zwei guten Chancen, ehe Stuttgart das immer hektischer werdende Spiel in den Griff bekam und zwar defensiv, aber höchst effizient agierte. Überschattet wurde der Abend von einer schweren Verletzung des Freiburger Debütanten Beg Ferati, der sich ohne Schuld seines Gegenspielers Cacau das Knie verdrehte und noch vor der Pause ausgewechselt werden musste.    

Marcus Sorg musste nach dem 0:7 in München Zeichen setzen und hatte Ferati in der Innenverteidigung zu seinem Debüt für den verletzten Pavel Krmas verholfen. An Stelle von Maximilian Nicu verteidigte hinten rechts vernünftigerweise wieder ein Außenverteidiger. Als dritte Änderung kam Yacine Abdessadki für Erik Jendrisek, eine Maßnahme, die Sorg jedoch Mitte der zweiten Halbzeit wieder rückgängig machte, indem er den Slowaken einwechselte.

Never change a winning Schwab

Bruno Labbadia hatte vergleichsweise wenig Grund, seine gegen Hannover mit 3:0 siegreiche Mannschaft zu verändern und schenkte so einer gegenüber dem vergangenen Wochenende identischen Startelf das Vertrauen.  

Nach einer Ecke durch Julian Schuster von rechts kam Cissé aus sieben Metern zum Kopfball, weil er sich clever von Khalid Boulahrouz gelöst hatte. Den Aufsetzer des Stürmers parierte Sven Ulreich aber ebenso glänzend wie einen Schuss von Stefan Reisinger aus dem Rückraum, den er stark über die Latte lenkte.

Von diesen beiden Szenen abgesehen hatte der VfB den aktiveren Sportclub aber ganz gut im Griff, und als nach einer guten Anfangsphase das Spielniveau von zahlreichen kleinen Auseinandersetzungen auf dem Rasen gesenkt wurde, kamen die Badener gar nicht mehr zu wirklichen Torabschlüssen. Das gelang dafür den ihrerseits eher clever als begeisternd spielenden Gästen.

Zwei Olivers im Pech

Eine von Zdravko Kuzmanovic von rechts getretene Ecke fiel wie so oft bei Stuttgarter Standards Serdar Tasci vor die Füße, der schneller als Anton Putsila am Ball war und einen verunglückten Schuss abgab. Der wiederum wurde von Oliver Barth halbgar nach vorne getreten. Das sieht kein A-Jugendtrainer gerne, und auch Marcus Sorg wird nicht anerkennend genickt haben, als die Rettungsaktion bei Martin Harnik landete, der umgehend das 1:0 erzielte.

Sein Schuss aus 18 Metern mochte für Keeper Oliver Baumann schwer zu sehen gewesen sein, aber da der Tormann die Hände am Ball hatte, wird er schwerlich als unhaltbar zu bezeichnen sein. Warum Putsila überhaupt spielte? In der Startelf stand der Weißrusse tatsächlich nicht, doch eine schwere Verletzung von Beg Ferati bei seinem Bundesligadebüt hatte Sorg zu einem frühen Wechsel gezwungen.

Bei einem unglücklichen Zweikampf mit Cacau hatte sich Ferati ohne Schuld des Stuttgarters schwer am Knie verletzt und konnte so nur eine halbe Stunde spielen. Durch das Ausscheiden des Schweizers, der auf einer Trage unter augenscheinlich großen Schmerzen vom Platz getragen wurde, war der Sportclub, nun im 4-1-4-1, verunsichert und verlor den Spielfluss - und durch Harniks Gegentor faktisch auch schon das Spiel.

Harniks perfekte Schusstechnik, Cissés perfekte Quote

Denn viele Torchancen sollten sich den Badenern nach der Pause nicht mehr bieten. Ein Schuss von Putsila aus dem Hinterhalt, ein weiterer von Ulreich parierter Reisinger-Abschluss, das waren gegen ganz kalkuliert auftretende Stuttgarter die nennenswertesten Chancen, ehe Harnik in der 73. Minute zum vorentscheidenden 0:2 traf. Eine Flanke von Cristian Molinaro von links kam zu Harnik, der, weil Felix Bastians in die Mitte zu Cacau aufgerückt war, viel Platz hatte, um den Ball perfekt mit einem Rechtsschuss in den langen Winkel zu versenken.

Zwar kam Freiburg in einer der wenigen konfusen Szenen des VfB noch zum Anschluss, als Cissé nach einem Doppelpass mit Jendrisek an Boulahrouz vorbeizog und durch die Beine von Ulreich seinen fünften Saisontreffer markierte. Aber es blieb beim alles in allem verdienten Auswärtssieg für die Stuttgarter, die für einen Abend sogar auf einem Champions League-Platz rangieren. Freiburg hingegen könnte am Sonntag theoretisch sogar die Rote Laterne in Händen halten.

Daniel Raecke

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