Die närrische Jahreszeit beim FC Köln ist bereits jäh zu Ende. Trainer Stale Solbakken kündigte nach den jüngsten Eskapaden seiner Spieler ein härteres Vorgehen gegen die Disziplinlosigkeiten an.
Stale Solbakken platz der Kragen
"Ich habe euch Vertrauen entgegengebracht, aber einige haben es missbraucht. Das waren die deutlichen Worte, die Stale Solbakken laut der Kölnischen Rundschau an seine Spieler richtete. Die Geduld von Solbakken scheint endgültig aufgebraucht zu sein.
Lukas Podolski hatte vergangene Woche mit einem nicht autorisierten Frust-Interview für Verstimmung beim Verein gesorgt und Miso Brecko setzte mit seiner Alkoholfahrt und anschließendem Ausflug ins Gleisbett sogar noch einen drauf.
Harte Strafen für Podolski und Brecko
"Ich bin nicht Trainer eines Kindergartens, so der entnervte Solbakken gegenüber dem Kölner Express. Der Stadt-Anzeiger berichtete sogar, Solbakken wolle seinen Spielern eine Bettruhe vorschreiben. Er vertraue seinen Profis, aber "das hier ist nicht mehr lustig, sagte Solbakken gegenüber dem Blatt.
Die ersten Reaktionen des Vereins gab es indes bereits: Lukas Podolski muss für seine Kritik eine Geldspende an ein gemeinnütziges Projekt leisten. Alkoholsünder Miso Brecko wird ebenfalls wegen "unprofessionellen Verhaltens in der Öffentlichkeit und wegen der Verletzung seiner Vorbildfunktion sanktioniert.
Welche Strafe Brecko genau erwartet, wurde nicht bekanntgegeben.
Lukas Podolski vor dem Absprung
Eines steht jedoch fest: In Köln schrillen die Alarmglocken. Die Mannschaft dümpelt vor dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg im unteren Mittelfeld der Tabelle, die Suche nach einem Nachfolger des zurückgetretenen Präsident Wolfgang Overath entwickelt sich zur unendlichen Geschichte.
Weit mehr belastet den Verein zudem die ungeklärte Zukunft von Lukas Podolski, dessen Vertrag im Sommer nächsten Jahres ausläuft. Der Verein befindet sich im Niemandsland, sportlich wie strukturell.
Von Overaths Vision, der Teilnahme am internationalen Geschäft, ist Köln derzeit so weit entfernt, wie Bayer Leverkusen vom Einzug ins Viertelfinale der Champions League.
Köln in der Abwärtsspirale, jetzt wartet Nürnberg
Auch der Trend gibt in Köln wenig Grund zur närrischen Freude, von den vergangenen sechs Bundesligapartien konnten die Kölner nur eine gewinnen. Die einstige Heimstärke ist derzeit nur in der Erinnerung vorhanden.
Mittlerweile beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz nur noch sechs Punkte. Nicht nur deshalb kommt dem Spiel gegen den 1. FC Nürnberg richtungsweisende Bedeutung zu.