1.FC Köln vs. Belgrad Vor Risikospiel: Kölner Polizei muss gefährlichen Hooligan freilassen

Ivan Bogdanov wurde vor dem Spiel 1.FC Köln gegen Roter Stern Belgrad festgenommen
Der serbische Hooligan, der heute im Vorfeld der Partie beim 1.FC Köln auffiel, ist auch als "Ivan, der Schreckliche" bekannt
© Luca Zennaro/DPA/Picture-Alliance
Vor dem Hochsicherheitsspiel zwischen dem 1.FC Köln und Roter Stern Belgrad hatte die Polizei am Morgen den rechtsradikalen Hooligan Ivan Bogdanov aus Serbien festgenommen. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß. Vielleicht sogar auf dem Weg zum Stadion?

Zum zweiten Spieltag in der Europa-League empfängt der 1.FC Köln zuhause Roter Stern Belgrad. Neben der sportlichen Brisanz birgt auch das Geschehen in den Fanszenen beider Teams Konfliktpotenzial: Belgrad reist mit 5.000 Fans an, darunter offenbar einige gewaltbereite. Einer von ihnen ist Ivan Bogdanov. Der unter dem Spitznamen "Ivan, der Schreckliche" bekannte Hooligan aus Serbien gehört dem ultrarechten Spektrum der Belgrader Fanszene an. Im Vorfeld der Hochsicherheitspartie gegen den 1.FC Köln reiste er mit anderen Hooligans in die Domstadt.

Donnerstagvormittag wurde er von der Kölner Polizei zunächst präventiv in Gewahrsam genommen, später aber wieder laufen gelassen, weil nichts Konkretes gegen den Serben vorlag. Das berichtet der Kölner "Express". Ob Bogdanov auch im Stadion unter den Fans sein wird, ist unklar. Ein unbeschriebenes Blatt ist der Serbe nicht. Der 37-Jährige war unter anderem in einen Brandanschlag auf die US-amerikanische Botschaft in Serbien verwickelt. Auch war er maßgeblich daran beteiligt, dass zwei EM-Qualifikationsspiele der serbischen Nationalmannschaft abgebrochen werden mussten.

Mittlerweile gab es mehrere Festnahmen gewaltbereiter Fans in der Kölner Innenstadt. Die Polizei ist mit einem Aufgebot von 2300 Beamten vor Ort im Einsatz. Die Belgrader Fans marschieren gemeinsam zum Stadion. Immer wieder explodieren Böller, oder es wird Pyrotechnik gezündet. 

1.FC Köln auf der Suche nach Erfolg

Für Fußball-Lehrer Peter Stöger ist das erste Europapokalheimspiel des 1. FC Köln seit 9144 Tagen indes eine Chance zur Bewältigung der sportlichen Krise des Bundesliga-Tabellenletzten. "Es ist eine neue Möglichkeit, weiter am Positiven zu arbeiten und das Selbstvertrauen weiter aufzubauen", sagte der Österreicher vor der Begegnung mit Roter Stern Belgrad am Donnerstagabend (19.00 Uhr/Sky).

Der FC hatte zum Auftakt der Europa-League-Gruppe H 1:3 beim FC Arsenal verloren. Belgrad hatte sich von BATE Borissow aus Weißrussland 1:1 getrennt. Das 0:0 am Sonntag in Hannover war in der sechsten Erstligapartie der Kölner der erste Punktgewinn und für Stöger ein Signal der Hoffnung. Allerdings ist sein Team personell geschwächt: Nicht nur Nationalspieler Jonas Hector fällt derzeit aus, auch Offensivmann Marcel Risse steht wegen einer Knieoperation nicht zur Verfügung.

Stöger geht davon aus, dass es für den FC, Belgrad und Borissow hinter dem FC Arsenal um den zweiten Platz gehe. Derzeit sieht er indes nicht die Situation, um sich nach der Auftaktniederlage in London mit diesem Rang zu beschäftigen.

DPA
fk

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