Aufsteiger 1899 Hoffenheim hat im Topspiel der Fußball-Bundesliga ein spektakuläres Offensivfeuerwerk abgebrannt und ist an die Tabellenspitze gestürmt. Die Hoffenheimer überrannten am neunten Spieltag den weitgehend chancenlosen Titelanwärter Hamburger SV und verdrängten durch das 3:0 (3:0) Bayer Leverkusen vom ersten Platz. Chinedu Obasi (7., 36.) und Vedad Ibisevic (13.) erzielten die Treffer für den Neuling, der in dieser Verfassung eine echter Aspirant auf die Meisterschaft ist. Stuttgart schaffte dank eines Doppelpacks von Mario Gomez (80., 83.) einen Sieg gegen Bochum und sprang auf den vierten Rang. Auch Hertha hat sich nach dem Remis in Dortmund in der Spitzengruppe der Bundesliga festgesetzt.
Vor 26.300 Zuschauern im zum fünften Mal in Folge ausverkauften Mannheimer Carl-Benz-Stadion enfachte Gastgeber Hoffenheim in den ersten Minuten einen Angriffswirbel, dem der HSV kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw wurden die Platzherren bereits früh durch das zweite Saisontor des Nigerianers Obasi und den zehnten Treffer des bosnischen Top-Torjägers Ibisevic für ihre Anfangsoffensive belohnt.
Hoffenheim führte phasenweise Hamburg vor
Auch nach den beiden Treffern dominierten die Hoffenheimer die Partie. Dagegen kamen die Norddeutschen drei Tage nach dem 2:1-Sieg im Uefa-Cup beim slowakischen Vertreter MSK Zilina nicht ins Spiel. Zu groß war in dieser Phase die Überlegenheit der taktisch und technisch klar besseren Hoffenheimer. Die ersatzgeschwächten Hamburger, die auf die zahlreiche Verletzte verzichten mussten, kassierten vor der Pause sogar das dritte Gegentor durch Obasi und wurden phasenweise vom Team von Trainer Ralf Rangnick vorgeführt. Hätte Sead Salihovic mit seinem Freistoß nicht nur den Pfosten getroffen (40.), wäre das Debakel des HSV in der ersten Hälfte perfekt gewesen.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Hamburger die Begegnung ausgeglichener gestalten. Während sich der HSV im zweiten Abschnitt deutlich verbessert präsentierte, konnten die Hoffenheimer nicht mehr an ihre spektakuläre Vorstellung der ersten Hälfte anknüpfen. Trotz der verstärkten Bemühungen und einer weiteren Möglichkeit durch Bastian Reinhardt (65.) blieb den Hamburgern ein Treffer verwehrt.
Gomez beschert Stuttgart drei Punkte
Mit einem späten Doppelschlag bewahrte Torjäger Mario Gomez den VfB Stuttgart vor einem Rückschlag im Kampf um die Europapokal-Plätze. Der 23-Jährige rettete den erschreckend schwachen Schwaben mit seinen beiden Treffern in der 80. und 83. Minute den glücklichen 2:0 (0:0)-Heimsieg gegen den VfL Bochum und verdarb Gäste-Trainer Marcel Koller bei dessen 100. Spiel als Coach in der Fußball-Bundesliga das Jubiläum. Dennoch waren die Gastgeber vor 43.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena lange Zeit weit vom Anspruch einer Spitzenmannschaft entfernt. Für den VfL wachsen als 15. die Abstiegssorgen.
Hertha BSC Berlin beendete eine erfolgreiche Woche mit einem Auswärtspunkt in Dortmund und setzte sich in der Spitzengruppe der Bundesliga fest. Durch das 1:1 (0:1) bei Borussia Dortmund nahmen die Berliner erfolgreich Revanche für das Pokal-Aus vor vier Wochen an gleicher Stelle. Nach der Gäste-Führung durch Ciceros Foulelfmeter (32.) schaffte Sebastian Kehl durch sein erstes Saisontor den hochverdienten Ausgleich (71.). Die 66.600 Zuschauer im Signal-Iduna-Park sahen eine unterhaltsame Regenschlacht, in der die Berliner bereits im vierten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen blieben. Dortmund tritt dagegen weiter auf der Stelle.