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Betrugsvorwurf Bei iranischer Frauen-Fußballnationalelf soll ein Mann im Tor gestanden haben

Die iranische Fußballerin Zohreh Koudaei steht im Verdacht, ein Mann zu sein
Die iranische Fußballerin Zohreh Koudaei steht im Verdacht, biologisch Mann zu sein
© Talibjan Kosimov / Picture Alliance
Der Verdacht existiert schon länger: In einem entscheidenden Spiel gegen Jordanien soll ein Mann das Tor der iranischen Frauen-Nationalelf gehütet haben. Der jordanische Verband fordert öffentlich Aufklärung.

Der Verdacht ist schon länger in der Welt: In der Frauen-Nationalelf des Iran soll mindestens ein Mann in der Qualifikation zur Asienmeisterschaft (Women Asia Cup) mitgespielt haben – und zwar als Torhüterin. Das behauptet der jordanische Fußball-Verband in einem Brief an den asiatischen Kontinental-Verband AFC und fordert, den Vorwurf zu überprüfen.

Der Hintergrund ist, dass die jordanischen Frauen das entscheidende Qualifikationsspiel zur Asienmeisterschaft gegen Iran im Elfmeterschießen verloren – zwei Strafstöße wurden dabei von Zohreh Koudaei pariert, die aber in Wahrheit biologisch ein Mann sein soll. Schon unmittelbar nach dem Spiel im vergangenen September legte der jordanische Fußball-Verband Beschwerde ein, doch der AFC reagierte nicht. Deshalb wiederholten die Jordanier ihren Vorwurf nun und machten den Beschwerdebrief auf Twitter öffentlich, wo ihn der jordanische Verbandspräsident Ale Al Hussein teilte.

Iranische Nationalelf soll früher schon Männer aus der Frauen-Elf geworfen haben

Generalsekretär Samar Nassar bittet in dem Schreiben darum, dass eine Kommission aus unabhängigen Experten den Fall untersuchen solle. Er weist darauf hin, dass Maßnahmen gegen eine Nationalelf möglich seien, wenn die Teilnahmeberechtigung für eine Spielerin fehle. Zugleich wisse man, dass eine Überprüfung nicht verpflichtend sei. Die Jordanier begründen ihren Verdacht auch mit der Tatsache, dass "die Frauen-Nationalmannschaft des Iran eine Historie hat mit Geschlechts- und Doping-Problemen."

Gemeint ist unter anderem ein Betrugsversuch von 2015. Damals berichtete die britische Zeitung "The Telegraph" unter Berufung auf einen iranischen Fußball-Funktionär, dass acht Spielerinnen der iranischen Nationalelf in Wahrheit Männer gewesen und nach Überprüfungen aus der Mannschaft geflogen seien. Da das iranische Team mit Hidschab, langärmligen Trikots und kurzen Hosen mit Leggins spielt, kann das wahre Geschlecht der Spielerinnen gut kaschiert werden.

Paar zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt – wegen Instagram-Fotos

Sehen Sie im Video: Wegen Instagram-Posts ist ein Ehepaar in Iran zu insgesamt 16 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt worden. Kurz vor Vollstreckung des Urteils, flieht das Paar in die Türkei. Der stern hat mit Ahmed Moin-Shirazi über das Verhör, die Flucht und sein neues Leben im Exil gesprochen.

Quellen: "t-online", "Bild", Twitter

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