Bundesliga Bayern bangt um Tonis ersten Auftritt

Der Schock saß tief, als sich Bayerns Millioneneinkauf Luca Toni in einem Vorbereitungsspiel am Knie verletzte. Angespannt hatte Trainer Ottmar Hitzfeld auf das Ergebnis der Untersuchung gewartet und konnte jetzt aufatmen. Trotz entwarnender Diagnose: Hitzfeld sieht dem Saisonstart skeptisch entgegen.

Ottmar Hitzfeld ist nach der entwarnenden Verletzungs-Diagnose bei Luca Toni zwar "ein Stein vom Herzen gefallen", dennoch bangt der Trainer des FC Bayern München um den Einsatz seines neuen Paradestürmers zum Saisonstart. Der italienische Fußball-Weltmeister muss voraussichtlich zehn Tage pausieren. Der Grund: eines Faserriss in der Bizepssehne am Wadenbeinköpfchen am rechten Knie. Für die Bayern ist das ein Rückschlag, denn die Trainings-Defizite wird Toni bis zum ersten Bundesliga-Spiel am 11. August gegen Hansa Rostock womöglich nicht aufholen können. "Ob es reicht bis zum Saisonstart, ist fraglich", sagte Hitzfeld.

Einsatz von Toni zum Saisonstart fraglich

Während Toni beim offiziellen Fototermin des Rekordmeisters in München entspannt wirkte, macht sich Hitzfeld Gedanken um den Fitness-Zustand des Angriffspartners von Miroslav Klose. "Die Verletzung ist ein Rückschlag. Luca braucht die Vorbereitung, bis er volles Tempo gehen kann. Er hat Rückstand. Das wirft uns zurück", erklärte der Bayern-Coach. Toni werde in den kommenden Tagen "viel im Wasser machen", damit der Trainingsrückstand nicht zu groß wird.

Immerhin kam es nicht so schlimm, wie es Hitzfeld und Manager Uli Hoeneß im ersten Moment befürchtet hatten. "Das war natürlich ein kleiner Schock, als sich Luca Toni verletzte", sagte der Trainer rückblickend auf das Testspiel am Sonntag beim FC 07 Albstadt. Beim Münchner 13:0-Sieg hatte Toni einen Schlag aufs Knie erhalten und musste vom Platz.

Personeller Engpass im Angriff

Ein nicht zu unterschätzendes Problem stellt die Verletzung von Toni trotzdem da, weil die Nationalspieler Lukas Podolski (Knie) und Jan Schlaudraff (Bandscheibe) nach Operationen zu Saisonbeginn auch nicht zur Verfügung stehen. Beim Testspiel beim Bundesliga-Absteiger Borussia Mönchengladbach wird Nachwuchs-Angreifer Sandro Wagner an der Seite von Klose stürmen, denn Hitzfeld will am 4-4-2-System mit zwei Angreifern festhalten. Das Duo Klose/Wagner dürfte es auch am Samstag beim ersten Härtetest im Ligapokal-Viertelfinale in Düsseldorf gegen Werder Bremen geben.

Trotz des personellen Engpasses im Angriff schloss Hitzfeld weitere Transfertätigkeiten des Rekordmeisters aus: "Wir werden definitiv keinen neuen Stürmer verpflichten." Auch Roque Santa Cruz, Tonis, der nach seiner Teilnahme mit Paraguay an der Copa America noch eine Woche Urlaub hat, wird nicht von Tonis Pech profitieren. "Roque ist nicht eingeplant", bekräftigte Hitzfeld: "Wenn Toni und Klose da sind, sind sie im Sturm fast gesetzt. Und auch Podolski drängt ja in die Mannschaft."

Auch Ribéry könnte fehlen

Neben Toni könnte im Ligapokal gegen Bremen auch Franck Ribéry fehlen. Der 25 Millionen Euro teure Franzose klagt über muskuläre Beschwerden, absolvierte am Dienstag nur Lauftraining. "Es wird knapp für Samstag. Wir werden kein Risiko eingehen", berichtete Hitzfeld.

Wie Toni und Ribéry wird auch der über Achillessehnen-Probleme klagende Mark van Bommel gegen Gladbach fehlen. Dagegen darf sich Nationalspieler Bastian Schweinsteiger erneut beweisen. Hitzfeld: "Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Bastian gehört zum Stamm."

DPA
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