So liefen die Spiele
Der Aufreger des Tages
Ist ein positiver und kommt aus Mainz. Entgegen den "Mechanismen des Geschäfts", wie 05-Manager Schröder es nennt, hält man dort nämlich an Coach Martin Schmidt fest. Und das, obwohl die Mainzer fünf Niederlagen in Folge eingefahren haben und in akuter Abstiegsgefahr sind. Der übliche Branchenreflex ist dann zumeist die Hoffnung, ein neuer Trainer würde den entscheidenden Umschwung bewirken können. Doch in Mainz will man mit Schmidt "das Ding durchziehen". Eine erfrischende Abwechslung zur sonst so hektischen Schnelllebigkeit des Trainergeschäfts.
Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen
Und es fiel bereits am Freitagabend. Werder Bremen war auf dem besten Weg, seine Siegesserie fortzusetzen. Beim Stande von 1:0 kam Fin Bartels etwa 25 Meter vor dem gegnerischen Tor an den Ball und es folgte ein etwas unkonventioneller Doppelpass. Per Bogenlampe bugsierte er den Ball zu seinem Kollegen Max Kruse, der per Kopf zurück zu Bartels nickte. Mit dem zweiten Ballkontakt jagte er die aufspringende Kugel - halb Lupfer, halb Spannstoß - sehenswert über Eintrachts Keeper ins Tor. Am Ende sprang zwar nur ein Unentschieden heraus, Werder ist trotzdem auf gutem Weg zum Klassenerhalt.

Gewinner des Tages
Dass der FC Bayern München die Meisterschaft gewinnt, steht gefühlt immer schon vor Saisonbeginn fest. Wie stark der RB Leipzig in seiner Premierensaison in der ersten Liga spielt, überrascht hingegen. Zumindest die Qualifikation zur Champions League ist den Bullen nach diesem Spieltag kaum noch zu nehmen, 15 Punkte beträgt der Abstand auf Rang fünf. Und da der BVB und Hoffenheim Pleiten einfuhren, sieht es bei acht Zählern Vorsprung auf Platz vier auch mit der direkten Teilnahme an der Königsklasse sehr gut aus. Natürlich ist Leipzig dank der Red-Bull-Millionen kein herkömmlicher Aufsteiger. Aber aus vielem Geld muss man auch erstmal Erfolg machen. Das gelingt in Leipzig auf Anhieb.
Verlierer des Tages
Viel Geld hat man zum Beispiel auch beim VfL Wolfsburg - dank fleißiger Unterstützung des ortsansässigen Autoherstellers. Doch die Wölfe stecken nach drei Spielen ohne Sieg mitten im Abstiegskampf. Die Demontage gegen Schalke vertiefte die Krise weiter. Lediglich zwei Zähler trennen das Team von einem direkten Abstiegsplatz, Mainz und Augsburg auf den Rängen 15 und 16 verlieren zwar auch, liegen aber nur einen Punkt hinter dem VfL. Der kurzzeitig positive Effekt des Trainerwechsels scheint verflogen.
Bild des Tages
Sinnbildlich für seinen gebrauchten Tag war die naive Reaktion von BVB-Youngster Ousmane Dembélé vor dem 2:0 des FC Bayern München. Das gehypte Supertalent sprang in der Mauer erst zu früh hoch und duckte sich dann auch noch ängstlich vor dem heranfliegenden Ball weg. Nicht gerade die optimale Verhaltensweise in der menschlichen Barriere, die ein Gegentor erschweren soll. Folgerichtig landete die Kugel im Netz und die Weichen standen früh auf Heimsieg FC Bayern.

