BVB und Leverkusen in der Champions League Verlieren verboten!

Es ist erst der zweite Spieltag in der Champions League, aber schon stehen Leverkusen und Dortmund unter enormem Erfolgsdruck. Der BVB reist nach Marseille - und Torwart Weidenfeller tönt. Für Bayer ist ein Heimsieg gegen Genk Pflicht.

Die Bayern haben gegen Manchester City eindrucksvoll vorgelegt, jetzt müssen die beiden anderen deutschen Champions-League-Vertreter nachziehen. Aber das wird auch deshalb schwer, weil sowohl Leverkusen als auch Borussia Dortmund nach ihren ernüchternden Ergebnissen am ersten Spieltag der Königsklasse schon jetzt gehörig unter Druck stehen. Nach der 0:2-Auftaktniederlage gegen Chelsea ist vor allem Bayer im Spiel gegen den KRC Genk fast schon zum Siegen verdammt.

Aber die Leverkusener sind nach der peinlichen Pleite im Derby gegen Köln und der Lektion vom FC Bayern angeschlagen. Bei einer weiteren Niederlage gegen den belgischen Meister wäre die Krise perfekt. Andererseits besteht aber auch die schnelle Chance zur Rehabilitation. Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser fordert eine Wiedergutmachung von den Spielern: "Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt", sagt er. "Die Spieler wissen, dass eine Trendwende her muss, um nicht noch tiefer in den Schlamassel zu geraten."

Weidenfeller tönt

Genk ist in der Gruppe E nach dem FC Chelsea und FC Valencia zwar der vermeintlich leichteste Gegner, doch die eigene Formschwäche und das 0:0 der Belgier zum Auftakt gegen die Spanier mahnen zur Vorsicht. Wenigstens die personelle Situation hat sich bei Bayer etwas entspannt. Die in der Liga rotgesperrten Michal Kadlec und André Schürrle kehren in die Startelf zurück. Und Michael Ballack konnte das Abschlusstraining am Dienstag nach überstandener Grippe ebenso wie Daniel Schwaab (zuletzt Knieprobleme) problemlos absolvieren.

Etwas besser als in Leverkusen ist die Stimmung bei Borussia Dortmund vor dem zweiten Auftritt in der Königsklasse. Nach dem Last-Minute-Befreiungsschlag in Mainz am vergangenen Wochenende will der Deutsche Meister dieses Erfolgserlebnis bei Olympique Marseille bestätigen. "Wir werden in Frankreich bestehen", kündigt BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller selbstbewusst an. Der Keeper rechnet sich für sein Team auch deshalb gute Chancen aus, weil "OM" nur fünf der vorigen 15 Champions-League-Heimspiele gewinnen konnte. Und: Weil seine Mannschaft beim 1:1 gegen Arsenal London richtig guten Fußball gespielt hat - auch wenn die ganz große Überraschung ausblieb.

Hoffen auf Barrios

Der zu erwartende "Hexenkessel" Stade Vélodrome des aktuellen Tabellen-13. der französischen Liga schreckt den BVB nicht. Im Gegenteil. "Wir spielen doch selber in einem. Das ist wie Verdi in unseren Ohren", sagt Präsident Reinhard Rauball. Auch beim endlich genesenen Mittelfeldspieler Sven Bender ist die Vorfreude auf einen weiteren Auftritt im internationalen Rampenlicht größer als der Respekt vor der brodelnden Atmosphäre: "Das wird ein cooler Tanz", sagt er. Neben Bender dürfte übrigens auch Marcel Schmelzer wieder in die Startelf zurückkehren. Der Faseriss im Oberschenkel bereitete dem Linksverteidiger keine Probleme mehr.

Die größten Hoffnungen der zuletzt im Torabschluss schwächelnden Borussen ruhen aber auf Lucas Barrios. Der Stürmerstar fiel lange wegen einer Muskelverletzung aus und verzeichnete am Wochenende im Mainz seinen ersten Saison-Kurzeinsatz. In Marseille hat ihn BVB-Trainer Klopp darum (noch) nicht für die erste Elf eingeplant. "Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, steht Lucas nicht in der Startformation", sagt Klopp. Die Dortmunder Fans dürften das anders sehen.

kbe mit DPA

PRODUKTE & TIPPS