Champions League Jose Mourinho lobt und kritisiert Mesut Özil

Mourinho ist mit Özil zufrieden, aber gut, das ist bei Real Madrid nicht gut genug. Der Portugiese lobt seinen Spielmacher, verlangt gleichzeitig eine Steigerung. Unterdessen freut sich die spanische Presse darüber, dass Sami Khedira auch Tore schießen kann. Khedira selbst spricht schon vom Titel in der Königsklasse.

Sami Khedira gelang bei Reals 4:0 über Lyon sein erster Pflichtspieltreffer für die Königlichen. Auch Özil wurde gefeiert. Coach Mourinho fand lobende Worte, aber auch Kritik für den Spielmacher. 

Sami Khedira lächelte die blutende Platzwunde an der Stirn einfach weg. Sein erstes Pflichtspieltor für Real Madrid nach mehr als einem Jahr beim spanischen Fußball-Rekordmeister überstrahlte die Schmerzen. Auch Mesut Özil genoss nach seiner Auswechslung die Ovationen des Madrider Publikums.

Khedira trifft und spricht vom Titel

70.000 Zuschauer im Bernabéu-Stadion feierten die beiden deutschen Nationalspieler, die bei Reals berauschendem 4:0 über Olympique Lyon an den ersten drei Toren direkt beteiligt waren. "Überglücklich" über sein Premierentor, sprach Khedira mit einem großen Pflaster über dem Auge danach sogar vom ganz großen Champions-League-Coup: "Das Ziel ist es, den Titel endlich mal wieder nach Madrid zu holen."

Solch selbstbewussten Aussagen hört Reals Coach José Mourinho besonders gern. Die Königlichen zauberten bei ihrem dritten Sieg im dritten Gruppenspiel wie in besten Tagen, die starken Leistungen der beiden Deutschen rissen den Portugiesen sogar zu einer öffentlichen Liebeserklärung hin. "Khedira war sehr stark. Mir hat seine Leistung sehr, sehr gut gefallen", lobte Mourinho im Pay-Sender Sky.

"Özil hat noch viel Steigerungspotenzial"

Für den deutschen Spielmacher Mesut Özil hatte er sowohl Lob als auch Kritik übrig. "Özil macht jedes Mal, wenn er den Ball berührt, absolut tolle Dinge. Die Menschen lieben ihn, ich liebe ihn und im Verein sind wir super-zufrieden mit seiner Qualität." Trotzdem fordert er von Özil, "dass er sich auf ein anderes Level pushen muss, da er letztes Jahr besser für uns gespielt hat als in dieser Saison". Özil sei noch sehr jung und müsse versuchen "sich jeden Tag zu verbessern, weil er noch sehr viel Steigerungspotenzial hat".

Das 1:0 durch Karim Benzema (18. Minute) bereitete Özil per Ecke vor, Khedira machte das 2:0 (47.), und beim 3:0 (55.) konnte Lyons Keeper Hugo Lloris den harten Schuss von Özil nur noch ins eigene Tor lenken. Für die Schlusspointe war Verteidiger Sergio Ramos (81.) verantwortlich.

Kommt Özil mit dem Druck klar?

Auch die Presse feierte die deutschen Protagonisten des weißen Balletts. "Wer sagt es denn! Khedira kann auch Tore schießen", schrieb das Sportblatt Marca über den Ex-Stuttgarter. "Er ließ sich allerdings sehr lange bitten." Khedira hatte bisher nur in einem Testspiel in China für Real getroffen. Real hat in den drei Gruppenspielen bei perfekter Bilanz noch kein Gegentor kassiert, die Offensivmaschine rollt.

Zudem drängt der wiedergenesene Kaká zurück in die Mannschaft. Gegen Lyon kam der brasilianische Superstar in der 66. Minute für Özil. "Mit der Genesung von Kaká ist ihm eine Konkurrenz entstanden, die Özil bisher nicht gewohnt war und die ihm zu schaffen macht", spekulierte der Kolumnist Luis Neto im Sportblatt As. Die Zeitung El Mundo machte dagegen bereits die Rechnung auf: "Es fehlen Real noch zehn Spiele zum zehnten Europacup - zehn Jahre nach dem letzten Champions-League-Sieg." 

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