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Champions League Messi, Messi, immer wieder Messi

Der FC Barcelona lebt im Augenblick von einem Mann: Lionel Messi. Auch in Donezk rettete der brilliante Argentinier die Katalanen mit einer sensationellen Last-Minute-Show. Dagegen enttäuschte Michael Ballack: Keine Ideen, keine Torgefahr - Ballack konnte Chelsea nicht helfen.

Michael Ballack war müde, Lionel Messi dagegen sofort hellwach. Während sich der argentinische Jungstar zum zweiten Mal binnen vier Tagen für seinen FC Barcelona zum Retter in höchster Not aufschwang, leistete sich der deutsche Fußball-Nationalelfkapitän mit dem Starensemble des FC Chelsea ein peinliches 0:0 bei Champions- League-Neuling CFR Cluj. "Zahnlos in Transsylvanien", höhnte das Boulevardblatt "The Sun" nach der Nullnummer in der rumänischen Provinz. Dagegen erzwang der erst nach nach einer Stunde aktivierte Edeljoker Messi für Mitfavorit «Barca» per Doppelpack in sieben Minuten (87./90.+4) im Alleingang noch das 2:1 bei Schachtjor Donezk.

"Ab sofort werde ich ihn immer auf die Ersatzbank setzen, damit er die Spiele für uns in den letzten 30 Minuten entscheiden kann", scherzte Trainer Josip Guardiola nach der kaum noch erwarteten Wende über Messi. Erst am Samstagabend hatte der Wunderknabe mit einem in der Nachspielzeit (90.+2) eiskalt verwandelten Foulelfmeter noch das wichitge 2:1 in der Liga bei Espanyol Barcelona gesichert.

Riesen-Ärger in Donezk

"Leo, Du solltest nie zum Ausruhen auf der Ersatzbank sitzen!", forderte die Zeitung "As" von dem Argentinier. "Über die Rotationen entscheidet der Trainer. Aber ich bin bereit zu spielen, wann immer es angebracht ist. Ich freue mich über meine Tore und den Sieg", betonte Messi. Immerhin machte Guardiola alles richtig, als er in der Schlussphase die Youngster Messi und Bojan Krkic und damit den Sieg einwechselte. Bojan legte Messi den Ball zum 1:1 auf, um das es hinterher viel Ärger gab. Die Ukrainer hatten den Ball ins Aus geschossen, nachdem ein Donezk-Spieler am Boden lag. Bojan spielte den Ball nach dem Einwurf aber nicht wie üblich zurück, sondern flankte: "Das Tor war völlig legal. Die Ukrainer hatten den Ball ins Aus geschossen, weil sie die Gefahr bereinigen wollten."

Donezk-Coach Mircea Lucescu war außer sich vor Wut über die Spiel entscheidende Szene: "Dieser Sieg reicht Barcelona nicht zur Ehre. Was beim Ausgleich geschah, ist eine Schande. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wenn eine Mannschaft anderswo so etwas tut, verlassen die Spieler nicht mehr lebend den Platz." Guardiola konterte aber den Vorwurf der Unfairness: "Sie meinen, sie hätten den Ball ins Aus geschossen, weil ein Spieler am Boden lag. Unsere Spieler dagegen gingen davon aus, dass es ein Befreiungsschlag war." Atletico Madrid rundete mit dem 2:1 gegen Olympique Marseille den Siegeszug des spanischen Quartetts ab, das weiter ungeschlagen ist.

Schwaches Spiel von Balllack

Dies gilt zwar auch für den FC Chelsea, doch beim torlosen Duell mit Außenseiter Cluj enttäuschten Ballack & Co. maßlos. Schlimmer als der doppelte Punktverlust war aber der Schock über Didier Drogbas schwere Knieblessur. Der Stürmerstar musste mit einer Bänderverletzung vom Platz getragen werden und verließ das Stadion auf Krücken. "The Times" mutmaßt, Drogba falle sechs Wochen aus. "Wir haben nicht gut gespielt, aber ein Punkt ist besser als keiner", so Coach Luiz Felipe Scolari. Das große Chelsea und der kleine CFR (je 4 Punkte) liegen gleichauf. "Nun wird man über uns keine Witze mehr machen", fasste Clubchef Iuliu Muresan stolz zusammen. "Das ist das wichtigste Resultat der Club-Geschichte." Dahinter wahrte der AS Rom (3:1 in Bordeaux) dank Doppeltorschütze Julio Baptista seine Chancen.

Grenzenloser Jubel herrschte beim FC Liverpool. Kapitän Steven Gerrard erzielte gegen den PSV Eindhoven im 448. Spiel endlich sein 100. FCL-Tor, und auch 20-Millionen-Pfund-Neuzugang Robbie Keane überwand seine Flaute - er traf für die "Reds" beim 3:1 zum ersten Mal. "Es hat ein bisschen gedauert, aber ich habe mir nicht allzu große Sorgen gemacht. Ich hoffe, ich kann noch viel mehr Tore für den Club schießen." PSV-Coach Huub Stevens erkannte die verdiente Niederlage an. "Die finanzielle Schere ist einfach zu groß. Wenn man sich Spieler in England, Spanien und Italien ansieht und mit denen in den Niederlanden vergleicht, bestehen da schon große Unterschiede. Wir sind schon froh, überhaupt in der Champions League zu sein."

DPA DPA

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