Zuschauer:innen der DFB-Pressekonferenz vor den Länderspielen der Nationalmannschaft gegen Ungarn und England schauten in ein unbekanntes Gesicht: Erstmals wurde die Veranstaltung von Franziska Wülle, der neuen Pressesprecherin der Nationalmannschaft, geleitet. Sie saß neben DFB-Direktor Oliver Bierhoff und Nationalspieler Joshua Kimmich auf dem Podium und rief die Fragen der anwesenden Journalist:innen auf.
Wülle ist die Nachfolgerin des bisherigen Pressesprechers Jens Grittner, der den Posten seit 2012 inne hatte. Der 52-Jährige leitet jetzt die Abteilung "PR Teams/Sport, Nachhaltigkeit und Projekte" beim DFB. Ende Juni hatte der Verband den personellen Wechsel in der Pressestelle bekanntgegeben, nun hatte die neue Sprecherin ihren ersten Einsatz auf der großen Bühne.
DFB-Pressesprecherin Franziska Wülle kam vom WDR
Doch wer ist Franziska Wülle? Die Journalistin ist 30 Jahre alt und vom Westdeutschen Rundfunk zum DFB gewechselt. Beim WDR bekleidete sie eine leitende Position innerhalb des Online-Auftritts der "Sportschau", verantwortete die Wintersportberichterstattung der ARD und war als Chefin vom Dienst während der Fußball-EM 2021 tätig. Zuvor hatte Wülle an der Uni Leipzig Journalistik studiert.
Der DFB macht mit der Verpflichtung Wülles einen Schritt, um sich weiblicher und jünger aufzustellen – zwei Eigenschaften, die beim Verband oft vermisst werden. Vorgeschlagen für den Posten hatte sie laut "Bild"-Zeitung der neue DFB-Mediendirektor Steffen Simon, der viele Jahre ebenfalls beim WDR tätig war, unter anderem als Kommentator bei Länderspielen.
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"Sie ist eine selbstbewusste Vertreterin der Generation Millennials", lobte Oliver Bierhoff die Sprecherin in der Pressemitteilung zu ihrer Nominierung. "Mich haben direkt ihre Intelligenz und ihr schnelles Reagieren sehr beeindruckt, sie hat eine klare Haltung", sagte der DFB-Direktor nach Wülles erstem Auftritt bei der "Bild"-Zeitung. "Ich bin absolut überzeugt davon, dass sie eine Bereicherung für uns ist und diesen Bereich neu gestalten und gut führen wird. Es tut ganz gut, sie bei uns in der Truppe zu haben."

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