Freundschaftsspiel in Gelsenkirchen Das war wieder nix: DFB-Team mit neuem Tiefpunkt gegen Kolumbien – Klima-Flitzer auf dem Spielfeld

Deutschlands Fußball-Nationaltrainer Hansi Flick steht vor einer schwierigen Aufgabe
Deutschlands Fußball-Nationaltrainer Hansi Flick steht vor einer schwierigen Aufgabe
© Odd Andersen / AFP
Es gibt noch viel zu tun für Bundestrainer Hansi Flick bis zur Heim-EM im kommenden Jahr. Auch im Freundschaftsspiel gegen Kolumbien wusste seine Elf nicht zu überzeugen – und unterlag vollkommen verdient.

Bundestrainer Hansi Flick guckte zwischenzeitlich mit leeren Augen ins Rund der Gelsenkirchener Arena und nahm das gellende Pfeifkonzert nach Abpfiff zur Kenntnis. Er wird sich in den kommenden Tagen viele unangenehme Fragen stellen lassen. Denn auch im dritten Freundschaftsspiel zum Saisonende enttäuschte das DFB-Team auf ganzer Linie und unterlag am Dienstagabend mit 0:2 gegen Kolumbien.

Deutschland vs. Kolumbien 0:2

50.000 Zuschauer im nicht ausverkauften (!) Stadion sahen in der ersten Halbzeit nur eine Chance der deutschen Mannschaft, das DFB-Team präsentierte sich weitgehend zahm. Den ersten Torschuss gab's kurz vor Ende der ersten 45 Minuten. Musiala leitete einen Ball von Havertz aus der Luft in Richtung Tor, aber Kolumbiens Keeper Vargas parierte. Zum Gang in die Kabine wurde das Team von Hansi Flick mit Pfiffen von den Rängen begleitet. Besser wurde die Leistung auch in Durchgang zwei nicht, im Gegenteil. Can verlor den Ball, kurz darauf flankte Cuadrado und Luis Diaz konnte in der 54. Minute einköpfen. Danach gab es ein kurzes Aufbäumen der DFB-Elf – spätestens in der 82. Minute waren die Hoffnungen auf zumindest ein Unentschieden begraben. Nach einem Handspiel des gerade eingewechselten Kimmich zeigte Schiri Meler (Türkei) auf den Punkt. Cuadrado verwandelte eiskalt – 0:2. Viel mehr kam nicht mehr. 

Die Diskussion über die Zukunft des Nationaltrainers dürfte nach der Niederlage deutlich an Fahrt aufnehmen. Seine Mannschaft wirkte harmlos, bisweilen motivationslos; er selbst macht einen zunehmend plan- und ratlosen Eindruck. Auf Plakaten im Stadion war bereits "Flick raus" zu lesen.

Und sonst?

Nach rund 23 Minuten liefen zwei Personen aufs Spielfeld. Laut RTL-Reporter Marco Hagemann wollten sich die beiden an den Torpfosten festkleben, wurden aber schnell von Ordnern überwältigt und aus dem Innenraum gebracht. "Stoppt den fossilen Wahnsinn!", stand auf dem T-Shirt eines Flitzers. Die Letzte Generation reklamierte die Aktion für sich. Die Partie wurde nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt.

Vor dem Spiel wurde erstmals das Maskottchen für die Heim-EM 2024 vor einem Stadionpublikum präsentiert. Der Bär mit Hose begrüßte die Zuschauer in der Gelsenkirchener Arena. Ein Name für die Figur soll noch gefunden werden.

Ebenfalls vor dem Anpfiff war Monica Lierhaus erstmals für RTL bei einem Nationalspiel am Spielfeldrand im Einsatz. Dort fragte sie Bundestrainer Hansi Flick nach fehlenden Führungspersönlichkeiten im DFB-Team – und erntete Widerspruch von Flick: "Wir haben schon einige Spieler, die Führungsqualitäten haben und diese Aufgabe übernehmen", sagte er. "Ich sehe und spüre, dass sich der eine oder andere dahin entwickelt. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen."

Quellen: RTL, Nachrichtenagentur DPA

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