Die italienische Fußball-Nationalmannschaft muss bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz ohne ihren Kapitän Fabio Cannavaro auskommen. Der Abwehrchef zog sich gleich beim ersten Training der "Azzurri" am Montagabend im Stadion von Admira Wacker in Maria Enzersdorf einen doppelten Bänderriss im linken Sprunggelenk zu. Cannavaro musste auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Die Diagnose folgte am Abend im Allgemeinen Krankenhaus der österreichischen Hauptstadt.
Herber Verlust für Trainer Donadoni
"Was für ein Schlag", schrieb die "Gazzetta dello Sport" auf ihrer Internetseite. Sportmediziner Dr. Christian Gäbler, der "Chief Medical Officer" des EM-Turniers, hatte die Bänderrisse im AK Wien diagnostiziert. Der Weltfußballer 2006 kehrte nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA noch am Abend ins Teamhotel der "Squadra Azzurra" nach Baden zurück.
Nach Angaben der "La Gazzetta dello Sport" sollte der Abwehrchef bereits am Dienstagnachmittag in Wien operiert werden. Nachnominiert wurde bereits Verteidiger Alessandro Gamberini.
Der Verteidiger des spanischen Meisters Real Madrid war mit seinem Abwehrkollegen Giorgio Chiellini zusammengeprallt. Für Nationaltrainer Roberto Donadoni ist der Ausfall des kleinen Neapolitaners ein herber Verlust. Cannavaro ist als Kapitän nicht nur der Kopf der Mannschaft, sondern als Abwehrchef auch ein Erfolgsgarant des Weltmeisters. Bei der WM in Deutschland hatte Cannavaro mit seinem überragenden Stellungsspiel die Defensive der Italiener zum schier unüberwindbaren Bollwerk gemacht.