DFB-Team schlägt Holland Gomez zeigt es allen

Die deutsche Nationalmannschaft hat auch ihr zweites EM-Spiel gewonnen. Gegen Holland siegte das Team am Ende knapp mit 2:1. Matchwinner war erneut Mario Gomez. Von Klaus Bellstedt, Charkow

Zugegeben, der Anfang dieser EM verlief für die deutsche Nationalmannschaft ein bisschen holprig. Der Erfolg über Portugal war mehr ein Arbeitssieg. Aber das war jetzt eine deutliche Steigerung: Mit einem überzeugenden 2:1-Erfolg gegen Holland hat sich das Team von Joachim Löw fast schon für das Viertelfinale der Europameisterschaft qualifiziert. Im letzten Gruppenspiel gegen Dänemark reicht bereits ein Unentschieden. Mario Gomez, der ja auch schon den einzigen Treffer in der Auftaktpartie erzielt hatte, war in der Hitze von Charkow mit zwei Toren (24./38.) der Matchwinner. Kritik wird es an ihm so schnell nicht wieder geben.

Vor allem die Offensive lieferte im Vergleich zum Portugal-Spiel eine bessere Leistung ab. Mesut Özil gelang es endlich, seine Nervosität abzulegen. Der alles überragende Regisseur war dieses Mal aber ein anderer: Bastian Schweinsteiger. Der Bayern-Star glänzte mit präzisen Pässen, Einsatzwillen und viel Übersicht in seinen Aktionen. Beide Treffer des abschlussstarken Gomez bereitete er vor. Vor allem auch wegen Schweinsteiger lief die Kombinationsmaschine der deutschen Mannschaft phasenweise schon wieder so geschmiert, wie zu besten EM-Qualifikationszeiten.

Ein paar Minuten des Zitterns

Oranje musste dieses Spiel offensiv angehen. Für sie ging es um den Verbleib im Turnier. So begannen Sneijder und Co. auch – stürmisch. Wütende Wellen rollten auf das Tor von Manuel Neuer. Aber aus dieser Spielweise ergaben sich eben auch Räume für die DFB-Auswahl. Die wurden mit zunehmender Dauer genutzt. Neben Schweinsteiger und Gomez, der seine beiden Tore im Stile eines Weltklassestürmers erzielte, verdienten sich auch Özil und Thomas Müller Bestnoten. Der war auf rechts viel engagierter als noch gegen Portugal am Werk und suchte auch selber immer wieder den Abschluss.

Die Defensive wackelte eigentlich nur zu Beginn ein paar Mal – und nach dem Anschlusstor von Robin van Persie in der 73. Minute. Es folgten ein paar Minuten des Zitterns, aber das deutsche Bollwerk hielt bis zum Schluss. Auch hinten scheint sich die Löw-Truppe immer besser einzuspielen. Gegen Dänemark kann das jetzt fortgesetzt werden. Der noch fehlende eine Punkt müsste in dieser Form locker eingefahren werden. Die Planungen für das Viertelfinale können beginnen.

Von Klaus Bellstedt

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