Sie wollte ihrem Mann auf der Tribüne zujubeln: Für Rebekah Vardy sollte das Spiel England gegen Russland am Samstagabend in Marseille zum Fußballfest werden. Die 33-Jährige war Englands Stürmerstar Jamie Vardy in die französische Hafenstadt nachgereist, hatte Tickets fürs Stadion. Doch der Besuch wurde für sie zum Albtraum.
Vardy hatte in einer Brasserie in der Nähe des Stade Vélodrome zu Abend gegessen. Von dort wollte sie gemeinsam mit ihrem Vater zu Fuß zum Stadion gehen. Doch kurz nach Verlassen des Restaurants geriet sie in einen Mob von russischen und englischen Fans, wie die britische Tageszeitung "The Sun" berichtet. Für Vardy begann eine Odyssee.
Für Rebekah Vardy war es einer der "schlimmster Erfahrungen"
Die Polizei versuchte die aufgebrachte Meute mit Tränengas und Wasserwerfern auseinander zu treiben. Mittendrin: Spielerfrau Rebekah Vardy. Als die Polizei einen Stadioneingang schloss, war Vardy nach eigenen Angaben mitten in der Menge gefangen.
Auf Twitter erhebt die Spielerfrau schwere Vorwürfe gegen die französische Polizei. "Das war eine der schlimmsten Erfahrungen jemals bei einem Auswärtsspiel! Ohne Grund mit Tränengas beschossen, eingesperrt und behandelt wie Tiere", twitterte Rebekah Vardy in der Nacht zu Sonntag.
Nach ihrer Meinung habe es keinen Grund für den plötzlichen Tränengaseinsatz gegeben. "Es gab dort keinen Ärger. Die Polizei war eine Schande", sagte Rebekah Vardy der "Sun".
Mob stürmt Stadionblock
Fan-Krawalle halten die Polizei in Marseille seit Tagen in Atem. Bereits vor dem Spiel England gegen Russland war es am Samstag zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den Fans gekommen. Kurz vor Abpfiff der Partie stürmten dann augenscheinlich russische Anhänger auf englische Fans los, die in benachbarten Blöcken saßen, und prügelten wild auf diese ein.
Die Disziplinarkommission der UEFA hat nach den Ausschreitungen Ermittlungen aufgenommen. Das bestätigte die Europäische Fußball-Union am Sonntagmorgen. Über genaue Inhalte der Ermittlungen machte die UEFA vorerst keine Angaben.