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Europa League Europa League - Hannover dreht Spiel gegen Brügge

Eigentlich hatte Hannover das Spiel im Griff. Doch Brügge konterte, führte plötzlich und als den 96ern auch noch ein reguläres Tor aberkannt wurde, sah es schlecht aus. Doch Joker Artur Sobiech erzielte den Ausgleich und holte den Elfmeter, den Jan Schlaudraff in ultracooler Manier zum 2:1-Siegtreffer verwertete.

Den festen Glauben an die eigene Stärke hatte Hannover 96 weder Maxime Lestienne (51.) mit dem Führungstreffer für Club Brügge in eine Drangphase der Niedersachsen hinein noch ein vom Referee aberkanntes eigenes reguläres Tor erschüttern können. Mutig und mit toller Moral kämpfte Hannover gegen die drohende Niederlage an und Trainer Mirko Slomka bewies das richtige Händchen.

Er brachte Joker Artur Sobiech, der erst den verdienten Ausgleich (73.) erzielte und dann den Elfmeter herausholte, den Jan Schlaudraff (80.) in ultracooler Manier zum 2:1-Siegtreffer verwertete. Durch den knappen Sieg hat Hannover für das Rückspiel in Brügge eine gute, wenn auch keine perfekte Ausgangsposition, um sich für das Achtelfinale der Europa League zu qualifizieren.

Hannover münzt Überlegenheit nicht in Tore um

Rein von den Spielanteilen bestätigten die Hannoveraner über weite Strecken der temporeichen und abwechslungsreichen ersten Hälfte die ihnen von Christoph Daum zugeschanzte Favoritenrolle. Allerdings schafften sie es nicht, ihrer optischen Überlegenheit gegen die in der Defensive von Daum gut geordneten Belgier auch in Toren Ausdruck zu verleihen.

Nach tollem Doppelpass zwischen Steven Cherundolo und Lars Stindl war Mame Diouf an den Ball gekommen, dessen Schuss aus zehn Metern und zentraler Position von Jordi jedoch zur Ecke gelenkt werden konnte. Kurz darauf hatte Wintertransfer Diouf vor der Strafraumgrenze für Sergio Pinto aufgelegt, der das Tor jedoch knapp verfehlte.

Als Mitte der Hälfte der Spielfluss bei den Hannoveranern etwas erlahmte, kam dann auch Brügge besser in die Partie und Ron-Robert Zieler musste einen Distanzschuss von Lior Refaelov, der nach einem Stockfehler von Christian Pander an den Ball gekommen war, zur Ecke fausten.

Aber vor allem wurden die Belgier nach Standards gefährlich, allerdings vergab Jordi die beste Möglichkeit per Kopf knapp. Kurz vor dem Pausenpfiff nahm Hannover dann wieder Fahrt auf, ein Zuspiel von Jan Schlaudraff setzte der kurz zuvor für den verletzten Mohammed Abdellaoue ins Spiel gekommene Konstantin Rausch aber neben das Tor.

Hannover drückt, aber Brügge trifft

Diesen Schwung rettete Hannover auch in die Anfangsphase der zweiten Hälfte hinüber, in der Manuel Schmiedebach aus der Drehung Gäste-Keeper Valdan Kujovic zu einer starken Reflexparade zwang. Doch genau in diese Drangphase hinein fiel der Führungstreffer von Club Brügge. Mario Eggimann schaffte es nicht, Fredrik Stenmans Flanke zu unterbinden, Lestienne (51.) bedankte sich und schloss den Konter aus elf Metern per Kopf zum 0:1 ab.

Der Schock des zu diesem Zeitpunkt unerwarteten Gegentreffers war Hannover zwar anzumerken. Der Wille zur schnellen Ergebniskorrektur war zu spüren, doch im Aufbauspiel haperte es zunächst. Trotzdem gab es Chancen. Nachdem Diouf gegen Ryan Donk zu Fall gekommen, ein Elfmeterpfiff jedoch ausblieben war, verfehlte Stindl aus 14 Metern das Tor knapp, ein Freistoß von Pander flog drüber.

Nichtgegebenes Tor schockt Hannover nicht

Dank der sich häufenden Möglichkeiten kehrte die Sicherheit ins Spiel der 96er zurück. Auf einmal spielten sie wieder entschlossener, stellten mit ihrer Variabilität die Belgier vor große Probleme und wären auch fast mit dem Ausgleich belohnt worden, wenn Referee Maniel de Sousa ein Wegrutschen von Jordi nicht als Foul von Stindl gewertet und dessen Flanke, die Donk ins eigene Tor bugsiert hatte, abgepfiffen hätte.

Doch auch davon ließ sich Hannover nicht lange schocken, drückte weiter und glich nur drei Minuten später durch den kurz zuvor eingewechselten Sobiech (73.) aus kurzer Distanz doch noch aus. Mirko Slomkas Händchen machte sich kurz darauf doppelt bzw. dreifach bezahlt, nachdem Sobiech einen Strafstoß herausgeholt hatte. Gegenspieler Donk, der für sein Foul Gelb sah, fehlt im Rückspiel gesperrt und Schlaudraff (80.) chipte rotzfrech über Kujovic hinweg zum 2:1 ein. In der Nachspielzeit hätte Hannover sogar noch einen Treffer nachlegen können, Diouf bugsierte einen Ball frei vor Kujovic im Fallen aber knapp am Tor vorbei, ein Schuss von Rausch aus kurzer Distanz wurde abgeblockt.

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