FC Bayern München Beckenbauer verärgert Bayern-Führung

Der hausgemachte Ärger um Franck Ribéry sorgt für dicke Luft in der Führungsriege des FC Bayern. Karl-Heinz Rummenigge ging am Montag auf Distanz zu Vereinspräsident Franz Beckenbauer, der Ribéry zuvor kritisiert hatte. Und auch Trainer Louis van Gaal passt das überraschende Störfeuer überhaupt nicht in den Kram.

Vereinspräsident Franz Beckenbauer hat mit seinen Äußerungen zu Franck Ribery bei den Vorstandsmitgliedern von Bayern München sowie bei Trainer Louis van Gaal offensichtlich für Verärgerung gesorgt. Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Karl Hopfner zeigten sich am Montag in einer Stellungnahme "erstaunt" über die Kommentare des "Kaisers", der bei einer DFB-Gala unter anderem gemutmaßt hatte, dem Franzosen sei "München wurscht".

"Unser Spieler Franck Ribery hat sich stets professionell, korrekt und seriös verhalten", teilte die Führungs-Troika mit und fügte hinzu: "Der FC Bayern München hatte und hat bei Franck Ribery zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass er den FC Bayern nur dazu benutzen würde, um in seiner eigenen Karriereleiter nach oben zu kommen. Er hat sich mit seinen Fähigkeiten stets in den Dienst der Mannschaft gestellt."

Empfehlung an den "Kaiser"

Trainer van Gaal wirkte am Montag ebenfalls wenig begeistert von den kaiserlichen Anmerkungen. "Der Vorstand hat eine Politik, die man befolgen muss - ich denke, auch Franz Beckenbauer", sagte der Niederländer und beklagte indirekt, dass der die Folgen dieser Äußerungen nun ausbaden müsse: "Ich muss diesen Fall managen, das ist immer schwierig." Äußerungen von Beckenbauer hätten "natürlich" eine Wirkung, der "Kaiser" sei schließlich "nicht unwichtig".

Die drei Vorstandsmitglieder empfahlen darüber hinaus ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden, sich lieber als Lobbyist zum Wohle des Klubs zu betätigen. "Wir würden uns… sehr freuen, wenn Franz Beckenbauer in seiner Eigenschaft als Mitglied der FIFA-Exekutive dafür Sorge tragen würde, dass der Paragraph 17, der den gesamten Profifußball extrem belastet, wieder abgeschafft und damit für alle Klubs weltweit für mehr Vertragsstabilität gesorgt wird."

Bosse nehmen Ribery in Schutz

Gemäß Paragraph 17 könnte Ribery seinen bis 2011 laufenden Vertrag beim FC Bayern bereits am Ende der nun beginnenden Saison einseitig und vorzeitig kündigen, die Münchner erhielten in diesem Fall nur eine vergleichsweise geringe Ablösesumme. Die Bayern-Bosse teilten nun mit: "Franck Ribery hat sich nie dazu geäußert, von der Möglichkeit des Ziehens des FIFA-Paragraphen 17 Gebrauch zu machen." Was aber nicht heißt, dass er es nicht schon in Erwägung zieht.

sid/kbe

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos