Fußball-Bundesliga Hannover träumt vom Uefa-Cup

Nach dem Sieg über Energie Cottbus darf Hannover 96 von einer Rückkehr auf die europäische Fußball-Bühne träumen. Die Niedersachsen rücken auf Platz 7 der Bundesliga-Tabelle vor - und strecken die Fühler nach Cottbus-Torjäger Radu aus.

Hannover 96 darf weiter vom Comeback auf der europäische Fußball-Bühne träumen. Die Niedersachsen besiegten am Freitagabend Energie Cottbus mit 2:0 (1:0) und rückten zumindest bis Sonntag auf Platz sieben vor, der zur Teilnahme am UI-Cup berechtigt. Vor 43.509 Zuschauern in der AWD-Arena trafen Vinicius in der 37. Minute und Arnold Bruggink (83.) zum hochverdienten Sieg über Cottbus, das drei Spieltage vor Saisonende der Bundesliga mit dem sicheren Klassenverbleib im Rücken enttäuschte. Zuletzt hatte 96 vor 15 Jahren seine Visitenkarte in Europa abgegeben und war in der ersten Runde des Pokalsieger-Cups an Werder Bremen gescheitert.

"Ich bin glücklich über die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben. Wir haben eine gute Qualität gesehen, dir wir uns erarbeitet haben", sagte Hannovers Trainer Dieter Hecking und forderte: "Wir müssen unsere UI-Cup-Chance nutzen." Sein Cottbusser Kollege Petrik Sander ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: "Da war nichts zu erkennen von Moral und Zweikampfstärke. So kann man sich nicht präsentieren." Energie-Mittelfeldspieler Timo Rost meinte selbstkritisch: "So haben wir in der ersten Liga keine Chance."

Wirbel um Radu

Brisanz hatte die Partie durch die Hannoveraner Bemühungen um den mit 13 Saisontreffern erfolgreichsten Energie-Torjäger Marian Radu erhalten. Der Cottbusser Manager Steffen Heidrich stellte vor dem Spiel klar, dass er den bis 2008 unter Vertrag stehenden Radu nur gegen eine hohe Ablösesumme ziehen lassen wird: "Wenn es so kommen sollte, ist es mit sehr viel Schmerzensgeld verbunden", sagte er dem Pay-TV-Sender "arena".

Sein Hannoveraner Kollege Christian Hochstetter ließ jedoch wenig Bereitschaft zu einem Ablöse-Poker erkennen: "Die Größenordnungen, die genannt worden, sind für Hannover 96 kein Thema." Auch Vorstandsvorsitzender Martin Kind ("Wir sondieren.") ließ sich nicht in die Karten schauen. Der Umworbene selbst vermied ein Treuebekenntnis. "Das ist das Problem der Vereine. Wir müssen nach Saisonende reden", sagte Radu.

Führung aus dem Nichts

Die Gastgeber liefen mit der gleichen Elf auf wie beim 2:1 in Mainz und fanden gleich ins Spiel: Ein abgefälschter Freistoß von Szaboics Huszti landete in der 4. Minute auf dem Cottbusser Tornetz. Hanno Balitsch mit einem Distanzschuss und Bruggink hatten in der Anfangsviertelstunde weitere Möglichkeiten. Doch dann verflachte die Begegnung. Die gut stehenden Lausitzer, bei denen Ervin Skela den gelb-gesperrten Vlad Munteanu ersetzte, ließen keine Torchance mehr zu.

Fast aus dem Nichts fiel dann die Führung der 96er, als Vinicius per Kopf eine Flanke des starken Huszti verwertete. Kurz vor und unmittelbar nach der Pause hatte Vahid Hashemian gleich vier Mal die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, doch der Iraner blieb wie so oft ohne zählbaren Erfolg.

Nach der Pause lief der Ball immer besser durch die Hannoveraner Reihen, Jan Rosenthal (51.) scheiterte am mehr und mehr im Mittelpunkt stehenden Energie-Schlussmann Tomislav Piplica. Auch die Einwechslung von gleich drei neuen Spielern nach einer Stunde konnte das bis dahin seelenlose Energie-Spiel nicht beleben. Auf der Gegenseite vergab Hannover Tormöglichkeiten im Minutentakt, doch der verdiente Sieg geriet angesichts der Cottbuser Harmlosigkeit nie in Gefahr. Bruggink sorgte nach Vorarbeit des überragenden Huszti für die Entscheidung.

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Peter Hübner/DPA

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