Bayern München ist die beste Fußballmannschaft der Welt. Diesen Satz dürfen alle Fans jetzt gerade heraus sagen. Denn was die Münchner schon immer wussten, ist nun offiziell.
Ottmar Hitzfelds Truppe hat in Tokio den Weltpokal gewonnen. Mit einem Minimalkader von 14 Spielern stürzte der deutsche Meister den Titelverteidiger Boca Juniors vom Fußballthron dieses Planeten.
Kuffours »Golden Goal«
Abwehrspieler Samuel Kuffour sorgte in der Verlängerung für den Triumph des amtierenden Champions League-Siegers. In der 109. Minute erzielte er das »Golden Goal« und sicherte Bayern den zweiten Weltpokalsieg nach 1976.
Die Münchener, die erst am Montag nach Japan angereist waren, kamen anfangs nicht richtig in Fahrt. Oliver Kahn musste mit einer starken Leistung einige Chancen vereiteln.
Platzverweis für Delgado
Kurz vor der Pause hatten die rund 1000 mitgereisten Bayern-Fans aber doch Grund zur »Freude«. Bocas Stürmer Marcelo Delgado sah Gelb-Rot. Der bereits verwarnte argentinische Nationalspieler wurde wegen einer Schwalbe vom Platz gestellt.
In der zweiten Hälfte konnten die Bayern einen Gang zulegen. Die Argentinier beschränkten sich aufs Kontern. Trotzdem stand es nach 90 Minuten 0:0.
In der Verlängerung zahlte sich der zunehmende Druck der Münchner aus. Kuffour konnte einen auf der Linie abgewehrten Ball aus fünf Metern ins Tor einschieben. »Das ist geil. Ich bin so froh, dass wir 1:0 gewonnen haben und ich das Tor geschossen habe«, freute sich der Ghanaer.
Ohne Effe mit Südamerikanern
Stefan Effenberg blieb dieser Erfolg leider verwehrt. Der Spielmacher musste verletzungsbedingt passen.
Im Sturm setzte Hitzfeld auf seine Südamerika-Duo. Pizzaro und Elber waren »besonders motiviert«, weil der Weltpokal für lateinamerikanische Kicker als wichtigster Titel gilt. Claudio Pizzaro blieb trotz einiger Großchancen jedoch glücklos.
Im Mittelfeld schalteten Thorsten Fink und Owen Hargreaves Bocas Star Riquelme aus. In der Offensive taten sie sich als Ideengeber anstelle von Effenberg allerdings schwer.
Erfolgreichstes Bayernjahr
Mit diesem Sieg ist 2001 zum erfolgreichsten Jahr in der Vereinsgeschichte des deutschen Rekordmeisters geworden. Sechs Monate nach dem Gewinn der Champions League und der 17. deutschen Meisterschaft ist der Triumph im interkontinentalen Vergleich die Krönung der guten Leistungen.
Christian Meyer
