Fußball-Länderspiel DFB-Elf besiegt Slowenien

Dank eines Treffers des jungen Stürmers Lukas Podolski gewann die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ihr erstes Länderspiel überhaupt gegen Slowenien. Für einen bitteren Beigeschmack sorgten Ereignisse außerhalb des Fußballplatzes.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ihr erstes Länderspiel überhaupt gegen Slowenien knapp mit 1:0 gewonnen. Einziger Torschütze in der mit rund 9.000 Zuschauern nicht ganz ausverkauften "Petrol Arena" in Celje war der 19-jährige Kölner Stürmer Lukas Podolski (28. Minute). Das deutsche Team verbuchte damit unter seinem neuen Trainer Jürgen Klinsmann den sechsten Sieg im neunten Spiel, bei zwei Unentschieden und einer Niederlage, dem 1:3 in Südkorea.

Bitterer Beigeschmack

Einen bitteren Beigeschmack erhielt das Freundschaftsspiel durch gewalttätige Ausschreitungen vor und während des Spiels. Am Nachmittag waren in Celje 38 deutsche Randalierer vorübergehend festgenommen worden. Zuvor hatten nach DFB-Angaben rund 200 zum Teil alkoholisierte Gewalttäter in der Innenstadt die Polizei angegriffen, Fensterscheiben und Autos beschädigt sowie in einem Hotel Einrichtungsgegenstände zerstört.

Vielen dieser Randalierer gelang es dann offenbar, Tageskarten zu kaufen: Zu Beginn des Spiels wurden aus dem deutschen Fanblock fünf Leuchtraketen auf das Spielfeld geschossen, ab der 22. Spielminute wurden Sitze herausgerissen. Danach versuchten mehr als 50 Polizisten und Ordner in dem Block mit zirka vier- bis fünfhundert Fans für Ruhe zu sorgen. Dabei wurden weitere zwölf Störer festgenommen, so dass abends insgesamt 50 Deutsche in Polizeigewahrsam waren.

Nach dem Abpfiff äußerte Klinsmann sein Bedauern über die Auschreitungen deutscher Randalierer vor und während des Spiels. "Das tut uns leid, dafür schämen wir uns." Der 40-Jährige hatte wegen erneuter Ausschreitungen nach Spielende nur verspätet zur Pressekonferenz kommen können. Klinsamnn sagte, die Krawallmacher schadeten dem Sport generell und auch dem Ansehen Deutschlands als Gastgeber der Weltmeisterschaft 2006.

Drei Stürmer, kaum Torchancen

Obwohl Bundestrainer Jürgen Klinsmann seinen Kader auf Offensive eingeschworen und in der Startaufstellung mit Oliver Neuville, Lukas Podolski und Miroslav Klose gleich drei Stürmer aufgeboten hatte, blieb die erste Halbzeit arm an Torchancen. Das 1:0 für Deutschland fiel in der 28. Minute nach einem Schuss des Gladbacher Stürmers Oliver Neuville aus 18 Metern, den der slowenische Abwehrspieler Matej Mavric aber nur seitlich abblocken konnte. Dies nutzte der 19-jährige Kölner Goalgetter Lukas Podolski, staubte ab, und schoss sein drittes Tor in seinem neunten Länderspieleinsatz.

Nach der Pause gewann das Spiel deutlich an Tempo und Klasse, schon in den ersten Minuten erspielten sich beide Teams gute Chancen. Zunächst parierte Oliver Kahn aus kurzer Distanz einen Schuss des neu eingewechselten Stürmers Sebastjan Cimirotic, der beim lokalen Erstligisten CMC Publikum Celje spielt. Nur Sekunden später vergaben die Slowenen eine Kopfballchance aus nächster Tornähe. Auf deutscher Seite antwortete Ballack in der 49. Minute mit einem wuchtigen Fernschuss aus 25 Metern, den der Torhüter gerade noch über die Latte lenken konnte.

Aufregung wegen Abseitstor

Große Aufregung gab es in der 68. Minute, als ein Abseitstor des eingewechselten Aleksandar Rodic (FC Portsmouth) nicht gegeben wurde. Auch danach kamen die Slowenen einige Male gefährlich vor das deutsche Tor, zum Beispiel als der in der 57. Minute eingewechselte Bastian Schweinsteiger in höchster Not auf der Linie einen Kopfball von Fabijan Cipot abwehrte. Kurz vor Schluss vergab erneut Cipot freistehend vor dem Tor eine weitere Großchance. Am Ende rettete die deutsche Elf, bei der in der Abwehr die Nachwuchsspieler Robert Huth (20 Jahre/FC Chelsea London) und Thomas Hitzlsperger (22 Jahre/ Aston Villa) zum Einsatz kamen, ihren knappen Sieg über die Zeit.

Die Gastgeber mussten ohne ihren 28-jährigen Mittelfeldstrategen Milenko Acimovic vom OSC Lille antreten, der sich verletzt hatte. Auch der slowenische Torhüter Borut Mavric, der in der zweiten Liga bei Greuther Fürth spielt, kam nicht zum Einsatz; für ihn sprang Samir Handanovic ein. In der slowenischen Abwehr machte Mannschaftskapitän Aleksander Knavs vom Bundesligisten Vfl Bochum eine gute Figur.

AP
Torsten Holz/AP

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