Glosse FC Bayern soll "Zizou" holen

Von Svenja Friedrich
Ausgerechnet Ex-Bundestrainer Berti Vogts hat die Lösung für die Krise des FC Bayern: Frankreich-Star Zidane könnte aus dem Ruhestand in die Spitze der Bayern wechseln. Beide Seiten würden davon profitieren.

Die peinlichen Niederlagen des FC Bayern in den Vorbereitungsspielen zur Bundesliga-Saison 2006/07 treiben fast die Tränen in die Augen. Ausgerechnet gegen 1860 München hatten die Bayern 0:3 verloren - seit 45 Jahren ihre höchste Derby-Niederlage! Doch ausgerechnet Ex-Bundestrainer Berti Vogts hat die rettende Lösung parat: Der Deutsche Meister FC Bayern München sollte doch einfach Frankreichs Fußballstar Zinedine Zidane verpflichten. "Ich könnte mir Zidane prima noch für eine Saison in der Bundesliga vorstellen - auch wenn er schon 34 ist. Der FC Bayern könnte ihn doch zu einem Comeback überreden", schreibt Vogts in einem Beitrag für die Zeitschrift "TV Movie".

Für Vogts ist Zidane einfach ein Vulkan, der immer noch brodelt. Den Ausbruch im WM-Finale gegen Italien, bei dem der Italiener Matarazzi einen berühmt-berüchtigten Kopfstoß des Franzosen erhielt, sieht er nicht so tragisch. Im Gegenteil: Trotz Ruhestand glänzt Zidanes Stern noch am Fußball-Firmament. Nachdem Michael Ballack zu Chelsea London abgewandert ist, hat er eine schmerzliche Lücke in der Bayern-Spitze hinterlassen. Nach Ansicht von "good old" Berti könnte Zidane den enormen Verlust ausgleichen. Immerhin hat er bei der WM auf Ballacks Position gespielt.

Ein zweiter Abgang für "Zizou"?

So unsinnig findet Vogts es nicht, Zidane aus dem Ruhestand zu holen. Die Bayern bekämen mit "Zizou" als Super-Spieler, der Franzose selbst einen ruhmreicheren Abgang und die Bundesliga eine Attraktion. Einfach alle würden davon profitieren, so meint der gute Bertie. Aber wäre "Zizou" mit einem zweiten Abgang einverstanden? Wenn aus dem "Nicht wieder" nach der WM ein "Doch schon wieder" wird, denkt man doch eher Schlechtes. Zidane wäre dann nicht mehr der Held sondern der gealterte tragische Fußball-Star, der einfach nicht vom Platz will. Als Kompromiss bietet Vogts die Möglichkeit, Zidane nur bei Heimspielen einzusetzen, da er auswärts viel zu hart attackiert werde. Aber würde nicht gerade das den Stolz des angriffstarken Franzosen verletzen?!

Bayern steht vor einer harten Runde

Für den Ex-Bundestrainer sind die Bayern auch ohne Zidane der Titel-Favorit. Allerdings muss Vogts zähneknirschend zugeben, dass das Team vor einer harten Runde stehe. Viele WM-Spieler fielen nach dem Turnier erwartungsgemäß in ein Leistungsloch. In diesem Fall könnte die Wunderwaffe Zidane wohl auch nicht helfen: Als Teilnehmer der WM müsste er sich wohl auch erst erholen, bevor er ein neues Leistungshoch schaffen kann.

Aber Vogts gibt sich zuversichtlich. Mit dem Phänomen des Leistungslochs nach der WM hätten auch andere Vereine zu kämpfen: "Das sind in erster Linie Schalke, der Hamburger SV - und Borussia Dortmund, mein Geheimjäger", schreibt Vogts. Das Team sei jung, talentiert, klug verstärkt worden, und mit 70.000 Fans im Rücken sei der BVB für eine Überraschung gut.

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