Der österreichische Trainer Walter Schachner ist der Wunschkandidat des VfB Stuttgart für die Nachfolge von Felix Magath. Der Coach des Spitzenreiters Grazer AK bestätigte am Dienstag Verhandlungen mit den Verantwortlichen des schwäbischen Fußball-Bundesligisten. "Jetzt liegt es an Stuttgart, Gespräche mit GAK zu führen. Sie wissen über meinen Vertrag Bescheid", sagte der 47-Jährige.
Sowohl Magath als auch Schachner sind zwar über die Saison hinaus an ihren jeweiligen Club gebunden, doch verdichten sich vor dem Bundesliga-Südgipfel am Samstag die Anzeichen, dass der VfB- Teammanager bereits zur neuen Saison zum FC Bayern München wechselt. VfB-Aufsichtsrat Dieter Hundt hatte in der Diskussion um einen vorzeitigen Abgang Magaths erklärt: "Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, den Teammanager zu zwingen, hier zu bleiben."
Beredtes Schweigegelübde in München und Stuttgart
"Wir haben doch einen Trainer bis 2005.", formulierte VfB-Präsident Erwin Staudt dagegen zurückhaltend. Auch beim FC Bayern gab man sich verhalten. "Das geht uns nichts an", meinte Pressechef Markus Hörwick am Dienstag auf dpa-Anfrage zur neuen Entwicklung in Stuttgart und verwies auf frühere Aussagen, wonach die Münchner bis 2005 mit Ottmar Hitzfeld planen würden. Manager Uli Hoeneß hatte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" angekündigt, "die nächsten 14 Tage" nichts mehr zum Trainer- Thema zu sagen.
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte am Vortag über Hitzfeld gesagt, er genieße "bei uns absolute Hochachtung".
Schachner fühlt von Angebot geehrt
Schachner hatte seinen Vertrag in Graz im Dezember bis 2007 verlängert, darf den GAK bei einer Offerte aus dem Ausland jedoch 2005 verlassen. «Wenn ein unmoralisches Angebot kommt, kann man über jeden Spieler reden, aber nicht über den Trainer», sagte Präsident Rudi Roth. Aber der ehemalige Stürmer zeigte unverhohlen Interesse an einem Engagement im Schwabenland. "Es ehrt mich, dass der VfB ein Auge auf mich geworden hat. Und es ehrt den Grazer AK, dass ein deutscher Top-Club auch auf Österreich schaut." Zugleich befürchtet Schachner, dass ihm sein Verein die Freigabe nicht erteilt: "Ein Abschied vor 2005 wird - so glaube ich - nicht funktionieren."