Kampfansage Ronaldo will Kritikern "das Maul stopfen"

Kurz vor der WM gerät Stürmerstar Ronaldo mächtig unter Druck: Von allen Seiten hagelt es scharfe Kritik, sportlich befindet er sich auf einer Talfahrt. Ronaldo ist mit den "Nerven am Ende", doch der 29-Jährige gibt sich kämpferisch.

Knapp drei Monate vor der Fußball-WM fühlt sich Brasiliens Stürmerstar Ronaldo nach eigener Aussage mit seinen "Nerven am Ende". Durch den verschossenen Elfmeter für Real Madrid habe er auf seiner sportlichen Talfahrt "das Ende der Fahnenstange" erreicht, sagte er am Sonntagabend im brasilianischen Fernsehen. Dennoch zeigte sich der 29-Jährige kämpferisch. Die Kritik der Ex-Stars von Pelé bis Michel Platini will er nicht einfach so hinnehmen. Er fühle sich hintergangen und "verraten". Bei der WM in Deutschland werde er vielen "das Maul stopfen".

Die Kritik von Platini, der Ronaldo als "dick und alt" bezeichnet hatte, sei "wie ein Messerstich im Rücken" gewesen, klagte Ronaldo in der Sendung "Fantàstico". In einem Interview der brasilianischen Zeitung "O Globo" hatte er den Franzosen bereits als "neidisch und eifersüchtig" kritisiert.

Elfmeter verschossen

Ronaldo legte sich am Wochenende auch wieder offen mit seinem legendären Landsmann Pelé an, den er als "billigen Opportunisten" bezeichnete. Pelé hatte gesagt, Ronaldo könnte auf dem Feld mehr Leistung bringen, wenn er mehr auf sein Privatleben achten würde.

Der Real-Stürmer, der im September 30 Jahre alt wird, macht - von einer Verletzungsserie vor der WM 2002 abgesehen - die wohl schlechteste Phase seiner Karriere durch. Am Samstag verschoss er beim.0:0 seines Teams beim FC Valencia einen Elfmeter in der letzten Minute. Den Stammplatz bei Real hat Ronaldo längst nicht mehr sicher, und auch in Brasilien mehren sich die Stimmen von Fans und Medien, die seinen Nationalelfstammplatz in Frage stellen.

"Manchmal klappt es nicht, und das passiert mir gerade

"Nach den Problemen mit Dida, Cafu und Roberto Carlos auch das noch", schrieb der einflussreiche Kolumnist Renato Prado in "O Globo". Ein anderer bekannter Kolumnist, Juca Kfouri, bemerkte in "Folha de Sao Paulo", Ronaldo habe zurzeit sogar Schwierigkeiten, wenn er einen Ball nur stoppen wolle.

In der brasilianischen Fernsehsendung "Fantastico" verriet Ronaldo allerdings, dass sich der argentinische Superstar Diego Maradona mit ihm solidarisch erklärt habe. "Er weiß halt, dass ein Fußballer nicht seine gesamte Karriere gleich gut spielt. Manchmal klappt es nicht, und das passiert mir gerade", sagte Ronaldo.

Wie schwer er gerade von der Kritik seines einstigen Idols Pelé getroffen wurde, zeigte Ronaldo mit einer Prognose für die WM in Deutschland: "Wir haben so viele gute Spieler. Wir können in die Geschichte eingehen und die Generation von Pelé in die Vergessenheit drängen."

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Emilio Rappold/DPA

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