Klaus Toppmöller "Vom ersten Tag nicht geliebt"

HSV-Trainer Klaus Toppmöller fühlt sich von den Fans in Hamburg nicht akzeptiert. Rückendeckung erhält der unter Druck geratene Coach vor dem wichtigen Heimsiel gegen Hertha BSC dagegen von Uwe Seeler und Uli Hoeneß.

Seit elf Monaten arbeitet Klaus Toppmöller jetzt schon in der Hansestadt. Richtig angekommen zu sein scheint er immer noch nicht. "Überall wo ich gearbeitet habe, bin ich von den Fans enthusiastisch gefeiert worden, weil sie erkannt haben, dass ich mich Tag und Nacht für den Verein eingesetzt habe. Hier bin ich vom ersten Tag an nicht so geliebt worden", meinte der auf der Kippe stehende Coach des Tabellen-16. "Das tut schon ein wenig weh."

Einstand mit Hindernissen

Der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer war am 23. Oktober 2003 als Nachfolger des entlassenen Österreichers Kurt Jara als neuer HSV-Coach präsentiert worden. Auch die Begleitumstände der Jara- Entlassung seien störend für seinen Start gewesen, meinte Toppmöller.

Nach vier Niederlagen in fünf Bundesligaspielen, dem Aus im DFB-Pokal und im UI-Cup steht Toppmöller im Punktspiel gegen Hertha BSC Berlin am Sonntag in der AOL-Arena unter Druck. "Das interessiert mich wenig. Mich interessiert nur das Spiel gegen Hertha. Und dem sehe ich optimistisch entgegen", meinte er. In dem Richtung weisenden Heimspiel muss er wohl auf Sergej Barbarez (Zehenblessur) verzichten.

Schützenhilfe aus München

Die Unterstützung, die Toppmöller in Hamburg vermisst, erhielt er jetzt von Bayern-Manager Uli Hoeneß. "Mich stört das sehr, dass man nach drei, vier Spielen, siehe Schalke, den Trainer entlässt. Das ist ein Unding. Ich wünschte den Hamburgern, dass sie mehr Geduld haben und Toppmöller bis Weihnachten arbeiten lassen", sagte Hoeneß dem Deutschen Sportfernsehen. Erst am Montag hatte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer den zuvor ausgestellten Freifahrtschein für seinen Trainer aufgehoben.

HSV-Idol Seeler: Situation tut sehr weh

Derweil hat HSV-Idol Uwe Seeler die Clubführung kritisiert. Obwohl der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft einige Ideen hat, wo beim kriselnden Traditionsverein der Hebel angesetzt werden könnte, hält sich der 67-Jährige mit Ratschlägen zurück. "Das hat keinen Sinn. Mir hört doch sowieso keiner zu", sagte Seeler der "Bild-Zeitung". Der HSV-Fehlstart hat "Uns Uwe" nicht verwundert. "Wir haben keine gute, harmonierende Mannschaft. Wir stehen zu Recht dort unten. Es sieht nicht gut aus", monierte der einstige Torjäger. "Die Situation tut mir sehr weh. Ich werde überall angequatscht. Ein erfolgreicher HSV wäre auch für mich einfacher."

DPA
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