Nationalelf Sonderschichten für die Schnelligkeit

Vor allem Fitness und persönlicher Arbeitseinsatz sollen entscheiden, welcher Spieler den Sprung in den deutschen WM-Kader 2006 schafft. Hier sieht Bundestrainer Jürgen Klinsmann allerdings noch Defizite.

Bundestrainer Jürgen Klinsmann forderte am Montag in München die Spieler auf, aus ihren Vereinen heraus zu stechen - auch mit der Bereitschaft, Sonderschichten einzulegen. Mit dem Eröffnungsspiel der Allianz-Arena gegen den FC Bayern München hat die zweiwöchige Vorbereitung der Nationalmannschaft auf den Confederations Cup begonnen.

Probleme mit dem hohen Tempo

Der Fitness-Aspekt sei wichtig, weil die Mannschaft bei der WM im kommenden Jahr nach vorne orientierten Tempofußball spielen solle, erklärte Klinsmann. Dort habe sie derzeit aber noch Defizite. Das habe sich gerade gegen Mannschaften wie Brasilien und Argentinien gezeigt. "Gegen die können wir 60, 65 Minuten mitgehen, auch technisch", betonte Klinsmann. Dann werde es aber problematisch. Die Luft werde dünner und Konzentrationsschwächen und Fehler im Abwehrverhalten träten auf. "Wir haben Probleme das hohe Tempo 90 Minuten mitzugehen", so Klinsmann.

Natürlich sei das jetzt nicht in den insgesamt vier Wochen, die die Nationalmannschaft beisammen sein werde, zu ändern, aber die Spieler könnten im Training die Ansätze dazu erhalten. Im Herbst sollen bei den Spielern - wie im Frühjahr - erneut umfangreiche Fitnesstests gemacht werden. Darüber hinaus soll in Turnier und Training der Teamgeist gestärkt werden.

Hildebrands Chance im Tor

Im Tor will Klinsmann während der kommenden Wochen durchwechseln. Dabei soll, neben Oliver Kahn und Jens Lehmann, auch die derzeitige Nummer drei, Timo Hildebrand, eine Chance bekommen.

Die Mannschaft am Saisonende auf die Nationalmannschaft und den Confederations Cup einzustimmen, hält der Bundestrainer für einen guten Test: "Das wird nächstes Jahr genauso sein." Da könne man gut sehen, welcher Spieler dann noch alles aus sich heraushole. Der Confederations Cup habe dabei zwar nicht die Reputation von Welt- und Europameisterschaft oder Champions League, sei aber immerhin ein internationale Trophäe. "Es wäre schön, wenn wir bei so einer Gelegenheit auch mal wieder eine große Mannschaft schlagen würden", erklärte Klinsmann.

AP
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