Pfeifkonzert im Fußball-Länderspiel Mario Gomez sorgt sich um seine Familie

Beim 2:4 gegen Argentinien wurde Mario Gomez zum wiederholten Mal in einem Länderspiel in Deutschland ausgepfiffen. Der Stürmer fühlt sich gemobbt - und seine Familie leidet mit ihm.

Es ist das Image eines Versagers, das Stürmer und Fußball-Nationalspieler Mario Gomez auferlegt wird. Schon wieder wurde der 29-Jährige in einem Länderspiel in Deutschland ausgepfiffen. Gomez fühlt sich zu Unrecht behandelt - sieht aber vor allem seine Angehörigen leiden.




"Dass das, was am Mittwoch passiert ist, nicht schön ist, darüber müssen wir nicht sprechen", sagte Gomez der sagte Gomez der "Bild"-Zeitung. Ihm persönlich mache es "nicht ganz so viel aus", wenn die Zuschauer pfeifen. "Ich mache das seit 2008 mit. Was ich aber merke, und was gar nicht geht: meine Familie, meine Freunde, die mich kennen, trifft das alles sehr." Er habe eine gute Erziehung genossen; seine Eltern hätten alles für ihn getan und sie hätten "ein super Verhältnis" zueinander. "Und sie sitzen nun daheim und schauen zu", sagt Gomez. "Es tut mir nur sehr leid für meine Eltern."

Seit einem Fehlschuss bei der EM 2008 machen Zuschauer ihren Frust deutlich, wenn Gomez als Nationalspieler auf dem Platz ist. Auch die Presse stimmt zum Teil mit ein.




"Die Pfiffe hatten nichts mit dem Spiel zu tun, sie haben Historie", sagte Gomez der "Bild" zum Spiel vom vergangenen Mittwoch. "Sicherlich waren die vergebenen Chancen ein Auslöser dafür. Aber es ist immer wieder das gleiche. Es ist eher persönlich und klischeebehaftet. Die Frage für mich ist: Wieso?"

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Gomez sieht Scholls Kommentar als Auslöser

An seinem Versager-Image habe auch Mehmet Scholl Schuld, findet Gomez. Die "Rheinische Post" berichtet, der Stürmer halte einen Kommentar des TV-Experten für den Stein des Anstoßes. Scholl hatte während der EM 2012 geäußert, er habe Sorge, dass Gomez sich im Sturm "wundliegt".

"Aus meinem Kopf ist das längst raus, nur aus vielen anderen Köpfen nicht", sagte Gomez vor mehreren Journalisten über Scholl. "Er wusste auch nicht, was er da anrichtet. Es ist einfach, dort zu stehen und einen flapsigen Spruch zu machen, ohne die Auswirkungen zu kennen in der heutigen Zeit. Ich will Mehmet Scholl sicher auch nicht die Schuld geben. Ich war es, der nicht getroffen hat. Aber es passt halt genau ins Bild."

Einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft schloss der 29-Jährige trotzdem aus: "Solange ich fit und gesund bin, will ich spielen. Es hört sich vielleicht komisch an, weil ich jedes Mal ausgepfiffen werde, wenn ich hier bin - aber es macht mir immer Spaß, hier zu sein mit der Mannschaft!"

jen

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