Anzeige
Anzeige

Sonntagsspiele Schalke setzt Dortmund matt

Schalke 04 hat das Revierderby gegen Dortmund klar für sich entschieden und bleibt punktgleich mit Spitzenreiter Werder Bremen auf Platz zwei. Alemannia Aachen konnte einem Rückstand gegen den VfL Wolfsburg drehen und wichtige Punkte im Abstiegskampf holen.

Mit einer vorweihnachtlichen Fußball-Gala im Prestige-Duell mit Borussia Dortmund hat der FC Schalke 04 seine Fans in Festtagsstimmung versetzt und seine Ambitionen auf die Bundesliga- Herbstmeisterschaft unterstrichen. Das Team von Trainer Mirko Slomka setzte sich am Sonntag gegen den Nachbarn aus dem Ruhrrevier ebenso souverän wie verdient 3:1 (2:0) durch und zog vor dem Hinrunden-Finale bei nun 33 Punkten mit Tabellenführer Werder Bremen gleich. Vor 61 482 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena sorgten die überragenden Christian Pander (14. Minute) und Kevin Kuranyi (25.) sowie Peter Lövenkrands (47.) für den ersten Heimsieg der "Knappen" über den BVB seit dem 15. September 2001. Der auswärtsstarke BVB, für den Alexander Frei (83.) das Ehrentor gelang, erlitt im Kampf um die Rückkehr in das internationale Geschäft einen weiteren Rückschlag.

"Den Sieg schenken wir unseren Fans, er war die Anstrengung wert. Wir waren unter Zugzwang und ich denke, wir haben unsere Sache heute gut gemacht", meinte Kapitän Fabian Ernst und beendete damit den wochenlangen Medien-Boykott der Schalker Mannschaft. Matchwinner Pander ergänzte: "Das mit den Freistößen hat bei mir schon in der Jugend sehr gut geklappt. Heute aber war der Treffer natürlich viel wichtiger." Dagegen gab Dortmunds Nationalspieler Christoph Metzelder ehrlich zu: "Die Niederlage tut sehr, sehr weh, weil die ersten beiden Tore praktisch aus dem Nichts kamen. Wir stecken im Moment im Mittelmaß, während die Schalker deutlich mehr Qualität haben."

Schwerer Patzer von Weidenfeller

Im 128. Revier-Derby hatte die ambitionierte Borussia, bei der Markus Brzenska für Christian Wörns (Viruserkrankung) ins Team gekommen war, nur anfangs eine Chance, die Tinga vergab (8.). Auf der Gegenseite rettete der Brasilianer bei Kuranyis Kopfball (11.) kurz vor der Linie. Ein unnötiges Foul von Frei führte zu Schalkes Führung: Panders Freistoß aus 38 Metern segelte über Freund und Feind hinweg ins Tor. Dabei sah Keeper Roman Weidenfeller nicht gut aus, denn er ließ sich von Kuranyi irritieren. Für Frei war die Aktion doppelt ärgerlich: Er sah für das Foul ebenso die fünfte Gelbe Karte und fehlt gegen Leverkusen wie später auch Tinga.

Das Schalker Spiel kam auch ohne den gesperrten Abwehrchef Bordon und den erneut nur auf der Bank sitzenden Regisseur Lincoln nun immer besser auf Touren. Erst Recht nach dem 2:0, als Kuranyi bei seinem sechsten Saisontor von der Dortmunder BVB-Hintermannschaft überhaupt nicht gestört wurde und mutterseelenallein vor Weidenfeller einköpfen konnte. Der stark austrumpfende Pander, dessen Schuss in höchster Not zur Ecke abgefälscht wurde, hatte sogar noch den dritten Treffer auf dem Fuß (37.). Beim BVB, der nach dem doppelten Schock von der Rolle war, deutete allein der agile Frei Torgefährlichkeit an. Zwei Schüsse des Schweizers (29./43.) entschärfte der gute Keeper Manuel Neuer.

Metzelder feiert Comeback

Die Partie war nach der Pause kaum angepfiffen, da fiel schon die Entscheidung. Nach Tingas unnötigem Ballverlust traf Lövenkrands auf Steilpass von Kuranyi gekonnt zu seinem dritten Saisontor. Danach zogen sich die Hausherren zurück und ließen die Borussia kommen, die um Ergebnisverbesserung bemüht war, aber Durchschlagskraft und Ideen vermissen ließ. Nationalspieler Metzelder kam nach 58 Minuten für den schwachen Brzenska zum Comeback nach viermonatiger Verletzungspause. Freis sechstes Saisontor bedeutete nicht mehr als Ergebniskosmetik.

Geburtstagskind Nico Herzig hat Alemania Aachens Sieglos-Serie beim dezimierten VfL Wolfsburg beendet. Der 23-Jährige erzielte am Sonntagabend vor 19 891 Zuschauern in der 77. Minute den Siegtreffer zum 2:1 (0:0) für den Aufsteiger, der erstmals nach acht Spielen wieder einen "Dreier" schaffte. Erst kurz vorher hatte Laurentiu Reghecampf (72.) die Führung von Alexander Madlung aus der 50. Minute ausgeglichen. Die "Wölfe", die nach der Gelb-Roten Karte für Facundo Quiroga (28.) über eine Stunde lang mit einem Mann weniger auskommen mussten, kassierten die zweite Heimpleite der Saison und rutschten auf Tabellenplatz zwölf. Aachen verbesserte sich eine Woche vor dem Schlager im Abstiegskampf gegen den Vorletzten Hamburger SV auf Position 13.

"Platzverweis war Gift für uns"

"Das wird ein ganz, ganz schweres Spiel", sagte vor dem Auftritt gegen den HSV Aachens Trainer Michael Frontzek, der mit seinem Team überaus zufrieden war. "Auch nach dem Rückschlag haben wir uns nicht beirren lassen. Die Mannschaft hat mein Vertrauen und hat gezeigt, warum." VfL-Keeper Simon Jentzsch, der für die letzte Partie der Hinrunde bei Spitzenreiter Werder Bremen wenig Hoffnung hat, meinte: "Der Platzverweis war natürlich Gift für uns. Und beim zweiten Tor sehe ich schlecht aus. Das muss ich auf meine Kappe nehmen."

Ulli Brünger/DPA/tis DPA

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel