Eigentlich sollte Pellegrino Matarazzo noch "sein" Endspiel bekommen. Gegen den Tabellenletzten VfL Bochum sollte endlich der erste Saisonsieg her. Doch der VfB Stuttgart hat sich nun doch anders entschieden und seinen Chefcoach freigestellt.
Das gaben die Schwaben am Montag nach dem neunten sieglosen Spiel bekannt. Ein Nachfolger stehe noch nicht fest, hieß es. Die Stuttgarter hatten am Sonntag 0:1 gegen den 1. FC Union Berlin verloren. Sie haben als einziger Club in dieser Bundesliga-Spielzeit noch nicht gewonnen. In der Tabelle liegt der VfB mit fünf Punkten auf dem vorletzten Platz.
VfB Stuttgart: "Matarazzo viel zu verdanken"
"Der VfB hat Pellegrino Matarazzo viel zu verdanken", sagte Vorstandschef Alexander Wehrle. Er war am Montag mit Sportdirektor Sven Mislintat und dem neuen Berater des Clubs, Sami Khedira, auf dem Vereinsgelände zusammengekommen. "Letztlich sind wir aber zu der Überzeugung gelangt, dass eine Veränderung auf der Trainerposition notwendig ist, um nach den negativen Ergebnissen der vergangenen Wochen eine Trendwende herbeizuführen."
Matarazzo habe die Erwartungen "nicht nur erfüllt, er hat sie in vielen Punkten sogar übertroffen. Auch in schwierigen sportlichen Situationen haben wir ihn niemals in Frage gestellt, weil wir davon überzeugt waren, mit ihm den bestmöglichen Trainer für uns und unseren Weg zu haben", sagte Mislintat. "Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem wir davon überzeugt sind, dass die Trennung von Rino unausweichlich ist."
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In der 76. Minute sorgte Paul Jaeckel für die Erlösung: Nach einer Ecke von rechts, die Niko Gießelmann schoss, köpfte der Mittelfeldspieler ein. Dabei hatten die Stuttgarter selbst viele gute Chancen gehabt. Doch auch im neunten Spiel der laufenden Saison bleiben die Schwaben sieglos. Das wohl Ärgerlichste: Beim kommenden Spiel gegen Bochum fehlen sowohl Karazor als auch Guirassy gesperrt.
Matarazzo: "Intensive und wunderschöne Jahre"
Der bis dahin noch weitgehend unbekannte Matarazzo hatte beim VfB in der Winterpause der Saison 2019/2020 den Posten des entlassenen Tim Walter übernommen und den damaligen Zweitligisten im darauffolgenden Sommer zurück in die Bundesliga geführt.
"Es waren intensive und wunderschöne Jahre mit vielen unglaublichen Momenten und Erinnerungen, die für immer bleiben werden", sagte Matarazzo. "Für die Chance, die mir hier ermöglicht wurde, im Trainergeschäft Fuß zu fassen, werde ich ewig dankbar sein."