Für Werder Bremen und Trainer Florian Kohfeldt hat die Corona-Saison einen glücklichen Ausgang genommen. Der Klassenerhalt ist nach den erfolgreichen Relegationsspielen gegen den 1 FC Heidenheim (0:0, 2:2) geschafft. Bis zuletzt blieb es spannend, weil Werder zum Teil genauso schwach spielte wie in der gesamten abgelaufenen Spielzeit. So gesehen blieb sich das Team von Kohfeldt treu und beanspruchte die Nerven des Coaches über alle Maßen.
Nach dem Schlusspfiff waren Kohfeldt der zurückliegende Stress, aber auch die Erleichterung deutlich anzusehen. Im Interview mit dem Sportsender DAZN lief er dennoch zur Hochform auf, gerade weil er offensichtlich keine Lust hatte, die üblichen Fragen nach dem Spiel und dem Druck, unter dem er gestanden hatte, auf die gewohnte Weise zu beantworten. Stattdessen gab der 37-Jährige zum Teil ironische Antworten und beschönigte nichts angesichts der Leistung seiner Mannschaft.
Florian Kohfeldt: "Das ist nur ein Job für mich"
Auf die Frage, was in den neunzig Minuten zuvor auf dem Platz passiert sei, sagte er : "(...) Wir waren so häufig tot, und auch nach dem Hinspiel noch mal tot, und irgendwie wäre es auch nicht normal gewesen, wenn wir heute einfach das Spiel runter gespielt hätten, was definitiv gut möglich gewesen wäre. Wir hatten die zweite Halbzeit ganz viele Chancen, aber weißt Du was, scheißegal, wir sind in der Liga. Scheiß Saison, gutes Ende. (...)"
Auf die folgende Frage des DAZN-Reporters "Da fällt schon auch ein bisschen persönlicher Druck ab?" antwortete Kohfeldt ironisch: "Nö, ich war total ruhig, vollkommen entspannt und eigentlich tangiert mich das nicht, das ist nur ein Job für mich (...)." Eine Spielanalyse wollte er schon gar nicht liefern: "(...) Aber noch mal, lass uns nicht über das Spiel reden, dafür steh ich heute nicht zur Verfügung."
Keine Achterbahnfahrt, sondern ein "Free Fall"
Auf die Saisonleistung seiner Mannschaft angesprochen, beschönigte der Bremer Trainer nichts: "Ich bin häufiger in Vergnügungsparks gewesen, also für mich war das eher ziemlich lange "Free Fall" (freier Fall) und nicht Achterbahn. Und wir haben uns daraus gekämpft."
Am Ende des Interviews wurde Kohfeldt wieder sachlich, lobte die Mentalität der Mannschaft trotz der sportlich schwachen Leistungen und gab selbst Fehler zu. Dass er mit so einem Kader überhaupt in die Situation gekommen sei, kreidete er sich selbst an. Zum Schluss kündigte er an: "Jetzt dürfen wir aber mal ein, zwei Tage feiern".