Mexiko - Angola Der Schrecken der Mexikaner

Angola hat sich gegen die favorisierte Mannschaft aus Mexiko einen Punkt erkämpft. Held des Abends war Torwart Joao Ricardo, der die Mexikaner mit seinen Paraden zur Verzweifelung trieb.

WM-Neuling Angola hat den Mexikanern ein Bein gestellt und die Gruppe D noch einmal spannend gemacht. Die afrikanischen WM-Debütanten ergatterten mit einem 0:0 in Hannover den ersten Punkt. Held des Abends war Torhüter Joao Ricardo, der die Mexikaner in der hektischen Schlussphase zur Verzweiflung trieb.

Die ideenlosen spielende Mexikaner von Trainer Ricardo La Volpe brauchen jetzt noch einen Punkt am Mittwoch gegen Portugal, um zum vierten Mal nacheinander ein WM-Achtelfinale einzuziehen. Die Angolanern haben noch theoretische Chancen auf das Achtelfinale. Sie müssen allerdings im letzten Vorrundenspiel am Mittwoch gegen den Iran auf Andre verzichten, der in der 79. Minute die Gelb-Rote Karte sah.

Stimmen zum Spiel

Ricardo La Volpe (Nationaltrainer Mexiko):
"Die generelle Linie war gut, unsere Mannschaft hat die komplette Partie kontrolliert, aber der Ball ging nicht rein. Jetzt müssen wir abwarten, was das nächste Spiel von Iran und Portugal ergibt. Es fehlt noch ein Punkt für das Achtelfinale. Wir haben noch nichts erreicht."

Luis Oliveira Goncalves (Nationaltrainer Angola):

"Wir haben uns Mexiko genau angeschaut und unser Spiel darauf eingestellt. Wir haben versucht, nach vorne zu spielen. Das hat in der zweiten Halbzeit nicht mehr geklappt. Drei, vier Mal haben wir Glück gehabt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Punkt."

Die Mexikaner hatten im Vorjahr beim Confed-Cup in Hannover noch 1:0 gegen Brasilien gewonnen konnten allerdings n diese Leistung nicht anknüpfen. Die schätzungsweise 30.000 mexikanischen Fans sorgten in der Arena schon lange vor dem Anpfiff für Fiesta- Stimmung, allerdings kamen die Mittelamerikaner nicht mit der großen Erwartungshaltung nicht zurecht.

Erfolgloser mexikanischer Sturmlauf

Der Start war allerdings noch vielversprechend: Carlos Salcido eröffnete in der ersten Minute mit einem 20-Meter- Schuss den Sturm auf das Tor der Angolaner, doch es war ein Sturm im Wasserglas. La Volpe begann das Spiel mit zwei Angreifern. Doch Omar Bravo und Guillermo Franco konnten sich gegen oft ungestüm, aber mit Hingabe zu Werke gehenden Afrikaner nicht in Szene setzen.

Anders als beim.0:1 gegen Portugal überstanden die "Schwarzen Antilopen" die Anfangsphase ohne Gegentreffer. Das machte sie immer mutiger, je länger das Spiel dauerte; im Abschluss agierten Paulo Figueiredo (23.) und Antonio Mendonca (26.) jedoch zu ungenau. Glück kam auch noch dazu, als Mexikos Kapitän Rafael Marquez durch die schlecht postierte Mauer einen Freistoß aus fast 30 Metern an den Pfosten setzte (14.). Die dickste Chance der Mexikaner vor der Pause machte Torhüter Ricardo zunichte, als er einen Schuss von Franco aus Nahdistanz abblockte (44.).

Ricardo wird zum Held

Was Trainer La Volpe seiner Mannschaft in der Halbzeit erzählen wollte, konnte man an seinem Gesicht ablesen. Regungslos, mit finsterer Miene und verschränkten Armen erwartete er seine ohne Torerfolg in die Halbzeit trottenden Spieler. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel brachte er in Jesus Arellano einen dritten Stürmer, und der etatmäßige Verteidiger Marquez machte über rechts Druck. Doch in dem zerfahrenen Spiel wollte den Mexikanern nicht viel gelingen. Statt ins Tor zu treffen, schossen sie den angolanischen Torwart berühmt - zunächst Franco in aussichtsreicher Position (56.), wenig später scheiterte Bravo kläglich am herauslaufenden Keeper (66.). Der eingewechselte Fonseca (82.), Marquez (88.) und erneut Bravo mit einem Pfostentreffer (89.) machten es nicht besser.

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Peter Hübner und Andreas Hoenig/DPA