Fifa-Chef Sepp Blatter "Ich werde mein Amt doch nicht missbrauchen"

Fifa-Chef Joseph Blatter hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach er Katars Bewerbung für die Austragung der Fußball-WM 2022 nur unterstütze, um seine Wiederwahl als Verbandsboss zu sichern.

Joseph Blatter hat Vorwürfe des Amtsmissbrauchs zurückgewiesen. Der Fifa-Chef widersprach Gerüchten, er würde die WM-Bewerbung Katars unterstützen, um seine Wiederwahl zu sichern. "Aber sicher habe ich keinen Deal gemacht. Wie käme ich dazu? Als Fifa-Präsident werde ich mein Amt doch nicht missbrauchen", sagte Blatter der Süddeutschen Zeitung und der Berliner Zeitung.

Am Wochenende waren Spekulationen laut geworden, Blatter habe bei einem Besuch in Doha die Bewerbung Katars nur deshalb gelobt, damit Asiens Fußballchef Mohamed Bin Hammam aus Katar bei der nächsten Wahl des Fifa-Präsidenten nicht gegen ihn antreten werde. "Ich habe in Katar das Gleiche gemacht, was ich mit Herrn Medwedew und Herrn Putin in Moskau gemacht habe, was ich auch in Japan und mit dem koreanischen Präsidenten gemacht habe. Ich habe denen gesagt: Eure Kandidatur ist gut, aber nicht ich entscheide, sondern 24 Mitglieder des Exekutivkomitees. Das mache ich in jedem Land so", sagte Blatter.

Der 74 Jahre alte Fifa-Chef bestritt, dass seine Zukunft im Verband vom Gelingen der WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) abhänge. "Ich habe diese WM schon 1998 an meine erste Wahl zum Präsidenten gekoppelt. Ich habe immer gesagt, eine WM soll nach Afrika. Diese WM wird Erfolg haben, aber Einfluss auf meine Zukunft in der Fifa hat das nicht."

Blatter versprach, dass man das Problem des schleppenden Ticket-Verkaufs rechtzeitig zum WM-Start in den Griff bekommen werde. Es werden "95 Prozent der Plätze besetzt sein", so Blatter. Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke erklärte, bereits jetzt seien 40 der insgesamt 64 Spiele ausverkauft. "Ich bin viel optimistischer als noch vor drei Wochen. Es wird keine leeren Sitze in den Stadien geben. Das haben wir vom ersten Tag an betont", sagte Valcke der Nachrichtenagentur Reuters. Dass die Fifa in Deutschland Public-Viewing-Veranstaltungen reglementiert und zum Teil schon verboten hat, war Fußball-Boss Blatter neu: "Davon weiß ich nichts. Da bin ich nicht orientiert."

SID
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