Bereits unmittelbar vor Beginn der WM hatte Cristiano Ronaldo wieder einmal die Schlagzeilen bestimmt – wenn auch zunächst eher in negativer Form. Mit einem umstrittenen TV-Interview hatte sich der 37-jährige Superstar bei seinem Club Manchester United ziemlich unmöglich gemacht, so dass der englische Verein zwei Tage vor Beginn der WM die Trennung vom Portugiesen verkündete.
So trat "CR7" zu seiner fünften WM im für seine Verhältnisse geradezu demütigendem Zustand als Vereinsloser an. Und es kam – schließlich reden wir hier über ein Fußball-Märchen – wie es kommen musste: Im Auftaktspiel der Portugiesen gegen Ghana schreibt Ronaldo tatsächlich einmal mehr Fußball-Geschichte. Mit seinem Elfmeter-Treffer zur 1:0 Führung ist er der erste Fußball-Profi, der bei fünf verschiedenen Weltmeisterschaften getroffen hat. Ronaldo ist damit alleiniger Rekordhalter in dieser Kategorie.
Das Zustandekommen des historischen Treffers war allerdings höchst fragwürdig. Ronaldo selbst kam bei einem Zweikampf im Strafraum zu Fall. Auf den TV-Bildern war zu sehen, wie der ghanaische Verteidiger Mohammed Salisu zunächst den Ball spielt, ehe er Ronaldo auch am Fuß traf. Der im TV als Experte zugeschaltete Schiedsrichter Manuel Gräfe hielt den Strafstoß nur für bedingt gerechtfertigt. Doch der Video-Schiedsrichter schaltete sich nicht ein, so dass Portugals Rekordstürmer zur Ausführung schreiten konnte, die dann in den historischen Treffer mündete.
Zuvor war der Superstar einer von fünf Spielern, die bei vier verschiedenen Weltturnieren getroffen haben. Neben Ronaldo gelang dies noch dem Brasilianer Pelé, den Deutschen Uwe Seeler und Miroslav Klose und zuletzt auch dem Argentinier Lionel Messi.
Insgesamt achtes WM-Tor für Cristiano Ronaldo
Für Ronaldo war es das insgesamt achte WM-Tor. WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose kommt auf 16 Treffer bei vier Endrunden. Ronaldo fehlt nun noch ein Tor, um den portugiesischen Rekord von neun Treffern einzustellen, den bislang Eusebio hält. Der Offensivspieler nimmt in Katar an seiner fünften WM nach 2006, 2010, 2014 und 2018 teil. Bei seinen ersten drei Turnieren erzielte er jeweils ein Tor, 2018 in Russland kamen vier WM-Treffer dazu.
Den Schlusspfiff beim 3:2-Sieg der Portugiesen erlebte Ronaldo schließlich auf der Ersatzbank. Er wurde in der 88. Minute ausgewechselt.