Stell Dir vor, es ist Fußball-WM – und keiner guckt hin! In knapp zwei Wochen beginnt in Katar das wohl populärste Sport-Event der Welt, doch die Vorfreude hält sich – salopp formuliert – in Grenzen. Der Zeitpunkt, vor allem aber der Austragungsort sorgt bei den Fußball-Fans für gemischte Gefühle.
Schon die Vergabe an den Wüstenstaat erzeugte Unmut, die Wahl der Fifa wurde von Korruptionsvorwürfen überschattet. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen auch immer wieder die Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland, über die wiederholt Medien und Menschenrechtsorganisationen berichtet hatten. Insbesondere die Situation der für den Stadionbau ins Land geholten Gastarbeiter, von denen zahlreiche während der Bauphase gestorben sind, schürte weltweit Empörung.
Zuletzt hatte die für den Spitzensport zuständige Innenministerin Nancy Faeser vom WM-Gastgeber Sicherheitsgarantien für die LGBTQ-Community verlangt, da in Katar Homosexualität unter Strafe steht.
Inzwischen ist die Diskussion um den Austragungsort auch in die Stadien der großen Fußballligen geschwappt. Den vergangenen Spieltag der Bundesliga nutzten Fans in ganz Deutschland, um ihren Unmut über den Gastgeber des weltweiten Fuballfestes kundzutun. Ihre Forderung ist unisono die gleiche: Boycott Qatar!