Nach WM-Aus Elfmeter verweigert: Spieler von Uruguay gehen nach Abpfiff deutschen Schiedsrichter Siebert an

Um einen schwarz gekleideten Schiedsrichter hat sich eine Traube aus vier Fußball-Profis und einem Betreuer gebildet
Nach Abpfiff bedrängten Uruguays Spieler Gimenez und Cavani (in hellblauen Trikots) Schiedsrichter Daniel Siebert so sehr, dass sie noch Gelb sahen
© Ryan Pierse / Getty Images
Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert hatte beim WM-Spiel zwischen Ghana und Uruguay keinen leichten Job – und lag auch nicht immer richtig. Das ließen einige Spieler aus Uruguay ihn nach ihrem WM-Aus spüren.

Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert hat nach dem WM-Spiel zwischen Ghana und Uruguay einige unangenehme Momente überstehen müssen. Denn ein Großteil des Kaders von Uruguay bedrängte den Unparteiischen.

Der hatte zunächst nach einer guten Viertelstunde nach einem Torwart-Foul an Ghanas Kudus zunächst fälschlicherweise auf Abseits entschieden und musste vom Videoschiedsrichter aufgefordert werden, die Szene noch einmal anzuschauen. Daraufhin entschied Siebert doch auf Elfmeter – den Uruguays Torwart Rochet jedoch abwehren konnte.

Siebert verweigert Uruguay Elfmeter

Auch sonst wirkte Siebert bei der Leitung des emotionalen und intensiven Spiels wenig souverän. Zum Ende der ersten Halbzeit verwehrte Siebert Uruguay einen möglichen Foulelfmeter und auch nach gut einer Stunde einen glasklaren, obwohl der Videoassistent ihn nach einem klaren Foulspiel von Daniel Amartey an Darwin Núñez noch einmal zum Studium der Videobilder gebeten hatte.

Der bald 36 Jahre alte Suárez wurde nach 65 Minuten unter großem Jubel von Uruguays Fans ausgewechselt. Doch als er von Südkoreas Siegtreffer erfuhr, sackte Uruguays Superstar auf der Bank geschockt zusammen und vergrub sein Gesicht unter seinem Trikot.

Spieler beschimpfen nach WM-Aus Schiedsrichter

Nach Abpfiff entlud sich dann der Frust der Uruguayer an Siebert. Der zückte wegen Meckerns noch gelbe Karten gegen Edinson Cavani und José Maria Gimenez, bevor er – verfolgt von einem ganzen Tross von Spielern und Funktionären aus Uruguay – sich in den Kabinengang retten konnte.

Bei seiner WM-Premiere hatte Siebert dagegen eine souveräne Leistung gezeigt. Beim 1:0 (1:0)-Sieg von Australien gegen Tunesien hatte der 38-Jährige aus Berlin am Samstag keinerlei Schwierigkeiten mit der Leitung der intensiven Begegnung. "Eine starke Partie des ganzen Schiedsrichter-Teams", lobte sein Bundesliga-Kollege Patrick Ittrich bei Magenta TV. Aufgrund kleinerer Fouls musste Siebert zwar zahlreiche kurze Unterbrechungen moderieren, wirklich kompliziert wurde es für ihn aber nie. Er ist der einzige deutsche Schiedsrichter, der bei dem Turnier in Katar auf dem Rasen zum Einsatz kommt.

tkr mit DPA

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