Thailand
Thailand gilt seit vergangenem Jahr als neues Cannabis-Mekka. Drohten früher drakonische Strafen, so schießen nun schicke Cannabis-Shops wie Pilze aus dem Boden. Ziel der Regierung war, durch lizenzierten Anbau die pandemiegeschwächte Wirtschaft anzukurbeln. Dazu wurden zu Beginn sogar eine Million Hanfpflanzen an Privathaushalte verschenkt. Das Ganja geht unter so verheißungsvollen Namen wie "Painkiller" oder "Guava Gouda" über die blank polierten Ladentheken. Aber es gibt Regeln: Das Mindestalter für den Konsum liegt bei 20, Im- und Export sind verboten. Auch ist öffentliches Rauchen nicht gestattet - manche Shopbesitzer haben private Raucherecken eingerichtet. Damit sich Gras-Freunde im Dunst der Vorschriften zurechtfinden, gibt es einen Cannabis-Guide für Touristen.
Offiziell ist Ganja bisher zwar nur für den medizinischen und industriellen Gebrauch freigegeben - aber da es von der Liste illegaler Drogen gestrichen wurde, ist auch der Freizeitkonsum nicht mehr verboten. Zumindest momentan. Denn noch ist die Legalisierung nicht vom Parlament per Gesetz verankert worden - und es gibt Gegner. Dass es noch einmal ein komplettes Verbot geben wird, halten politische Beobachter aber für unwahrscheinlich.