Im dritten deutschen Gruppenspiel bei der WM in Katar gegen Costa Rica wird unabhängig vom Ergebnis Fußball-Geschichte geschrieben. Die französische Schiedsrichterin Stéphanie Frappart wird als erste Frau in der langen Historie der Fußball-WM der Männer ein Spiel leiten. Die Ansetzung gab der Weltverband Fifa am Dienstag bekannt. Für die DFB-Auswahl geht es gegen die Mittelamerikaner um die Qualifikation für das Achtelfinale – nur ein Sieg führt in die K.o.-Runde.
Der 38 Jahre alten Top-Schiedsrichterin stehen im Al-Bait Stadion nördlich von Doha (20 Uhr/ARD und MagentaTV) die Brasilianerin Neuza Back sowie die Mexikanerin Karen Diaz Medina zur Seite. Vierter Offizieller ist Said Martinez aus Honduras.
Frappart schon für die letzte EM nominiert
Frappart war bereits für die Männer-Europameisterschaft im vergangenen Jahr nominiert worden, hatte dort aber kein Spiel gepfiffen. In der französischen Ligue 1 kommt sie seit 2019 zum Einsatz. Im August 2019 pfiff Frappart das Spiel um den europäischen Supercup, im Dezember 2020 leitete sie als erste Frau ein Champions-League-Spiel der Männer.
US-Reporter Wahl starb laut seiner Frau bei WM-Spiel an Aneurysma

Der während seiner WM-Berichterstattung in Katar plötzlich zusammengebrochene bekannte US-Fußballreporter Grant Wahl ist seiner Witwe zufolge an einem Aneurysma gestorben. Eine in New York vorgenommene Autopsie habe ergeben, dass der 49-jährige Sportjournalist am Riss eines "langsam wachsenden, unentdeckten aufsteigenden Aneurysmas der Aorta" gestorben sei, teilte Wahls Witwe Celine Gounder am Mittwoch im Onlinemedium Substack mit.
Wahl war vergangenen Freitag während des WM-Viertelfinalspiels zwischen Argentinien und den Niederlanden auf der Pressetribüne im Stadion Lusail in Doha zusammengebrochen. Sein Leichnam war am Montag nach New York überführt worden, wo auch die Autopsie erfolgte. "Keine Wiederbelebungsmaßnahmen hätten ihn retten können", erklärte Gounder, eine renommierte Epidemiologin. Sein Tod habe weder im Zusammenhang mit dem Coronavirus noch mit dem Impfstatus gestanden. Sie wies damit in Onlinemedien kursierende Spekulationen zur Todesursache zurück.
Bei einem Aorta-Aneurysma, Ausbuchtungen der Blutgefäße der Hauptschlagader, droht im schlimmsten Fall deren Riss. "Der Druck in der Brust, den er kurz vor seinem Tod verspürte, könnte das erste Symptome gewesen sein", erklärte Gounder nun.
Neben der Französin sind in Katar auch Salima Mukansanga aus Ruanda und Yoshimi Yamashita aus Japan als Hauptschiedsrichterinnen dabei. "Sie sind nicht hier, weil sie Frauen sind, sondern als Fifa-Referees", hatte Fifa-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina beim WM-Start gesagt. "Sie sind als Fifa-Referees hier und bereit für jedes Spiel."
"Für uns sind sie Referees"
In den ersten eineinhalb WM-Wochen waren die drei Frauen aber nicht eingesetzt worden. WM-Gastgeber Katar und anderen Teilnehmerländern wie dem Iran und Saudi-Arabien werden auch mangelnde Frauenrechte vorgeworfen.
"Es ist natürlich etwas Neues und daher etwas, das Aufmerksamkeit und Interesse auf sich zieht", sagte Collina. "Aber für uns sind sie Referees." Es gebe keine Quote oder Vorgabe für die Anzahl an Schiedsrichterinnen bei einem Turnier, betonte der 62 Jahre alte Italiener.