Etwa zwei Stunden vor Anpfiff des wohl politischsten Spiels dieser Weltmeisterschaft, der Partie des Irans gegen die USA am Dienstagabend, steigt eine junge Iranerin aus der Metro nahe des Al-Thumama-Stadions im Süden Dohas, gemeinsam mit ihrem Ehemann und dessen Schwester. Ihre Namen verschweigen sie, es ist alles schon gefährlich genug. Sie sagen, dass es kompliziert sei, ihre Gefühle zu beschreiben.
Die junge Frau, nennen wir sie Sahar, trägt eine iranische Flagge um die Schulter, in der Mitte das Hoheitszeichen der Islamischen Republik. Lieber hätte sie eine Flagge ohne das Zeichen mitgenommen, als Protest gegen das iranische Regime. Aber Protest gegen das iranische Regime ist riskant, auch hier in Katar.