Erst sechs Weltmeister-Titel, jetzt auch noch Olympia-Gold: Magdalena Neuner ist in atemberaubender Geschwindigkeit der Aufstieg vom Jahrhundert-Talent zum Biathlon-Star gelungen. Mit 23 Jahren steht sie auf dem Olymp; nicht zufällig nach oben getragen auf einer Welle von Euphorie und Glück, sondern Schritt für Schritt hochgekämpft dank harter Arbeit und perfekter Führung.
Der flinken Blondine eilte bereits als 15-Jähriger der Ruf eines `Rohdiamanten´ voraus. Mit 16 Jahren gewann sie den ersten von sieben WM-Titeln bei den Juniorinnen. Als 19-Jähriger gelang ihr vor der Riesen-Kulisse in Oberhof der erste Weltcup-Sieg - und nur vier Wochen später lief sie in Antholz im ersten (Senioren-)WM-Rennen der Karriere auch gleich zum Titel. Nun also die Krönung: dem Erwartungsdruck standgehalten, Wort gehalten, Silber und Gold zum Auftakt in ihren ersten beiden Rennen bei Olympia - mit berechtigter Hoffnung auf mehr.
Der schier unaufhaltsame Aufstieg der Magdalena Neuner war allerdings längst nicht selbstverständlich. Gerade im vorolympischen Winter setzten schwache Schießleistungen, Verletzungen, Krankheiten und folgerichtig ausbleibende Erfolge der Ausnahmeläuferin zu. Zudem machte der Rummel um ihre Person der bodenständigen Skijägerin aus Oberbayern extrem zu schaffen.
Neuner gab nicht auf, ließ sich nicht vom frühen Ruhm ihrer sechs WM-Titel blenden, sondern versuchte, noch professioneller zu arbeiten und zu leben - immer wieder gut und behutsam beraten von Trainer-Fuchs Uwe Müssiggang.
Aus der `Gold-Lena´ von Antholz 2007 ist der Biathlon-Star Magdalena Neuner geworden. Ein Vorbild für kommende Talente und ein Paradebeispiel für den raschen Aufstieg in den Olymp, der so schwer zu schaffen ist.