London 2012: Tennis Serena Williams ist die Olympia-Queen

Serena Williams hat ihren Karriere-"Golden-Slam" perfekt gemacht. Die Amerikanerin deklassierte die Russin Maria Scharapowa im Olympia-Finale in Wimbledon.

Serena Williams hat ihre Tennis-Karriere mit der ersten Einzel-Goldmedaille gekrönt. Vier Wochen nach ihrem fünften Wimbledon-Triumph deklassierte die Amerikanerin im olympischen Traum-Finale Russlands Superstar Maria Scharapowa mit 6:0, 6:1. Williams hat damit in London erst als zweite Spielerin der Tennis-Geschichte einen Karriere-"Golden Slam" perfekt gemacht.

Sie konnte jedes der vier Grand-Slam-Turniere des Jahres mindestens einmal gewinnen und nun auch die Olympischen Spiele in der Einzel-Konkurrenz - Steffi Graf hatte dieses Kunststück im Jahr 1988 sogar in einer Saison geschafft. Die Brühlerin hatte kurz vor dem Finale auf Serena getippt: "Sie ist voller Selbstvertrauen", urteilte die "Gräfin" am Samstag in London.

Scharapowa ist zu bemitleiden

Williams benötigte im All England Club gegen die bemitleidenswerte Scharapowa nur eine Stunde Spielzeit und gab im gesamten Turnierverlauf in sechs Matches nur 17 Spiele ab. Von Beginn an ließ die Nummer vier der Tenniswelt im Finale keinen Zweifel aufkommen, wer die überragende Tennisspielerin des Olympia-Turniers ist. Die 30-Jährige legte mit einem zu null gewonnenen Aufschlagsspiel los - drei der vier Punkte waren Asse. Im Duell der beiden in Florida lebenden Glamour-Girls überpowerte sie die russische Fahnenträgerin der Eröffnungsfeier - nach lediglich 30 Minuten stand es im ungleichen Duell 6:0.

Die Zuschauer auf dem Centre Court feierten Scharapowas einzigen Spielgewinn nach 45 Minuten mit warmem Applaus. Ansonsten waren bei Fans und Reportern vor allem ungläubige "Wow"-Laute zu vernehmen - angesichts einer überragenden Williams-Demonstration. Die Gewinnerin von 14 Grand-Slam-Turnieren baute ihre Bilanz gegen die French-Open-Siegerin und Weltranglisten-Dritte Scharapowa auf 9:2 aus. Scharapowa kehrt damit nicht auf Platz eins im Ranking zurück.

Serena Williams zieht mit Schwester Venus gleich

Williams zog dank des Erfolges mit ihrer älteren Schwester Venus als erfolgreichster US-Tennis-Olympionikin gleich. Die 32-jährige Venus hatte 2000 in Sydney Einzel-Gold geholt, im Doppel waren die Geschwister 2000 und 2008 in Peking Olympiasieger geworden. Auch in London waren sie am Samstagabend noch im Halbfinale dabei.

Weltranglisten-Erste bleibt Victoria Asarenka. Die Weißrussin, die im Halbfinale ebenfalls von Serena Williams abgefertigt worden war, setzte sich im Spiel um die Bronzemedaille gegen die Russin Maria Kirilenko mit 6:3, 6:4 durch und feierte anschließend emotional mit einer weißrussischen Flagge auf dem Platz. Im Viertelfinale hatte sie Deutschlands Spitzenspielerin Angelique Kerber ausgeschaltet.

Die letzten Medaillen-Hoffnungen des deutschen Tennis-Teams ruhten auf dem Mixed-Paar Sabine Lisicki und Christopher Kas. Die Berlinerin und der Trostberger mussten am Samstagabend ihr Semifinale gegen den britischen Einzel-Finalistin Andy Murray und dessen junge Partnerin Laura Robson bestreiten.

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Inga Radel/DPA

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